Eingelagertes Getreide sollte regelmäßig auf Temperatur und Feuchtigkeit geprüft werden. Erhöhte Temperaturen im Getreidelager können die Entwicklung von Schädlingen beschleunigen.
Besonders bei feucht eingelagerten Partien besteht das Risiko, dass sich Milben vermehren. Sorgfältige Kontrollen und Messungen mit einer Temperatursonde in unterschiedlichen Schichten sind daher ratsam.
Die Mittel dürfen oft nur einmal im Lager eingesetzt werden. Daher ist der Vorratsschutz gut zu planen. Es wird empfohlen, nicht vorbeugend, sondern nur gezielt bei festgestelltem Befall zu behandeln.
Belüftung mit kalter Luft reduziert die Temperatur und entzieht Feuchtigkeit. Kalte Bedingungen hemmen zudem die Entwicklung der Schädlinge im Lager. Wird Befall festgestellt, kann er während des Umlagerns bekämpft werden.
Dafür stehen diese MIttel zur Verfügung:
- Actellic 50 (ausgenommen: Mais, Roggen, Buchweizen),
- K-Obiol EC25
- Silico-Sec
Die Zulassung von Actellic 50 endete am 31.10.2016 (Aufbrauchfrist für Restmengen bis 30.04.2018).
Actellic 50
Actellic 50 wird gegen Insekten mit 8 ml in 5 l Wasser je t Getreide während des Umlagerns auf den Fördergutstrom gespritzt. Das darf nicht mit handgeführten Geräten erfolgen. Nur ein Teil der Getreidekörner muss dabei direkt von dem Mittel getroffen werden. Durch das Vermischen beim Umlagern und die Wirkung des Mittels über die Dampfphase im Lager ist ein guter Bekämpfungserfolg gewährleistet.
Die Wirkung lässt sich verbessern, wenn das Getreide nach der Behandlung einige Zeit mit einer Plastikfolie abgedeckt wird. Eine oberflächliche Behandlung ohne Umlagern und Vermischen wirkt nicht!
Innerhalb von 48 Stunden nach der Behandlung darf das Getreide weder umgelagert noch belüftet werden. Es ist nur eine Anwendung zulässig. Deshalb ist die Behandlung dem Käufer mitzuteilen.
K-Obiol EC25
K-Obiol EC25 wird ebenso bei einer Umlagerung eingesetzt. Es wirkt gegen außerhalb der Körner befindliche Insekten, also Larven, erwachsene Käfer und Motten.
Die Wirkungsdauer hängt von der Aufwandmenge ab:
- 10 ml in 990 ml Wasser je t Getreide wirken 6 Monate,
- 20 m l in 980 ml Wasser je t Getreide bis zu einem Jahr.
Es ist maximal eine Anwendung zulässig.
Silico-Sec
Das Stäubemittel Silico-Sec kann gegen vorhandenen Befall von Milben (nur Befallsminderung) und Insekten beim Umlagern von Hand oder mit einem Dosiergerät in das Getreide eingemischt werden.
Dieses Mittel enthält fein vermahlenen Silikatstaub von fossilen Kieselalgen (Kieselgur) . Es wirkt austrocknend und damit abtötend auf die Schädlinge.
Aufwandmenge:
- vorbeugend: 1 kg/t oder
- zur Bekämpfung von festgestelltem Schädlingsbefall 2 kg/t.
Wegen Staubentwicklung und Kornverfärbung sollte der Einsatz mit dem Abnehmer abgesprochen werden. Auch Silico-Sec darf nur einmal in derselben Getreidepartie angewendet werden.
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