Das kanadische Weizenamt (CWB) rechnet in einer Mitte Juni veröffentlichten Prognose damit, dass in diesem Jahr in den Prärieprovinzen - so in den Bundesstaaten Saskatchewan und Alberta - insgesamt 3,34 Millionen (Mio) ha bis 5,06 Mio ha unbestellt bleiben. Die Aussaatfläche an Weizen veranschlagt das CWB lediglich auf 7,76 Mio ha; das sind 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Zugleich wird damit der niedrigste Stand seit 1971 erreicht. Beim Hartweizen geht das CWB sogar von einem Rückgang um 39 Prozent auf nur noch 1,38 Mio ha aus. Bei der Gerste wird gegenüber dem Vorjahr mit einer Einschränkung des Anbaus um 20 Prozent auf 2,67 Mio ha gerechnet.
Besonders betroffen ist laut CWB-Bericht Saskatchewan, wo 36 Prozent der Saat noch nicht auf den Feldern sein sollen und die Aussichten auf eine späte Aussaat trübe sind. Das gilt insbesondere für den Osten dieser Region. Aber auch in Manitoba und Alberta dürfte laut Einschätzung des Weizenamtes das Zeitfenster für die Aussaat für viele Ackerbauern zu eng werden.
Schätzung noch nicht vom US-Agrarressort berücksichtigt
Bedingt durch die kleinere Anbaufläche erwartet das Weizenamt eine deutlich geringere Getreideproduktion in Kanada. So soll die Weizenerzeugung im westlichen Teil des Landes, wo die wichtigsten Anbaugebiete liegen, 2010 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 22 Prozent auf 28,9 Mio t schrumpfen. Dabei soll die Hartweizenproduktion um fast 40 Prozent auf 3,2 Mio t sinken. An Gerste sollen 7,6 Mio t vom Halm geholt werden; das sind knapp 15 Prozent weniger als 2009. Das CWB weist darauf hin, dass seine Flächenschätzungen nicht in die jüngste Ernteprognose des US-Landwirtschaftsministeriums Eingang finden konnten. Das Washingtoner Agrarressort rechnet aktuell mit einer Weltweizenproduktion von 668,5 Mio t. Das wäre die drittgrößte Ernte überhaupt. (AgE)
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