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Getreide

Getreidemarkt 2014: Preistal durchschritten

am Dienstag, 30.12.2014 - 12:02 (Jetzt kommentieren)

Weltweit wurden in diesem Jahr Rekordernten eingefahren. Die Preise entwickelten sich entsprechend nach unten. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes sei das Preistal allerdings durchschritten.

Die deutschen Landwirte blicken nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes auf ein Jahr 2014 mit guten Ernten und schlechten Erzeugerpreisen bei fast allen Agrarprodukten zurück. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und weltweit fiel die landwirtschaftliche Erzeugung überdurchschnittlich aus.
 
 
 
 
Diese gute Versorgungslage führte in der zweiten Jahreshälfte 2014 vor dem Hintergrund einer global abgeschwächten Konjunktur zu einer Talfahrt vieler Erzeugerpreise. Das Russland-Embargo hat diese Entwicklung deutlich verstärkt.
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Brotweizenpreis liegt Ende des Jahres bei 170 Euro pro Tonne

In Deutschland wurde im Jahr 2014 mit 51,9 Millionen Tonnen Getreide eine Rekordernte eingefahren, ebenso in der EU mit 322 Millionen Tonnen. Weltweit knüpfen die Ernteergebnisse an die guten Vorjahresergebnisse an (722 Millionen Tonnen Weizen). Diese guten Ernten waren schon früh absehbar, weshalb die Erzeugerpreise seit Frühjahr 2014 unter Druck standen. Ausgehend von einem durchschnittlichen Erzeugerpreis von 187 Euro pro Tonne Brotweizen im April 2014 erzielten die Getreidebauern im Oktober 2014 nur noch 146 Euro pro Tonne. Mittlerweile dürfte das Preistal durchschritten sein. So erreichten die Erzeugerpreise für Brotweizen Ende des Jahres im Bundesdurchschnitt wieder ein Niveau von 170 Euro pro Tonne. Zudem lassen sich beim Qualitätsweizen mit 183 Euro pro Tonne im Gegensatz zur zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2013/14 wieder Qualitätsprämien erzielen. Doch liegen damit die Brotgetreidepreise immer noch zehn Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus. 
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Betriebsmittel um zehn Prozent teurer

Betriebsmittel wie Düngemittel haben sich gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent verteuert haben. Der relativ schwache Euro und die wegen des festen Dollars verringerte Wettbewerbsfähigkeit von US-Ware haben die europäischen Exporte beflügelt. Allein in den ersten 24 Wochen des Wirtschaftsjahres 2014/15 exportierte die EU 13,1 Millionen Tonnen Weichweizen mehr als im Vorjahreszeitraum (12,5 Millionen Tonnen). Für die Preisentwicklung in den kommenden Monaten ist entscheidend, wie die Getreidebestände durch den Winter kommen. Durch die bisher milde Witterung sind die Pflanzenbestände vielerorts weiter gewachsen, so dass sie gegen plötzliche Kälte- und Frosteinbrüche empfindlich sind.

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