Das Amt für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARE) hob seine Schätzung für die landesweite Weizenproduktion vergangene Woche gegenüber seiner Juni-Prognose um 750.000 t oder 3,4 Prozent auf 22,72 Millionen t an. Das schon gute Vorjahresergebnis - damals ließen die Landwirte zwei schlimme Dürrejahre hinter sich - wird damit um 6,2 Prozent sowie der langjährige Durchschnitt um 16,3 Prozent übertroffen. An Gerste sollen die Bauern 7,90 Millionen t vom Halm holen, das sind 15,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend für die guten Aussichten sind ergiebige Regenfälle, die laut ABARE- Angaben in der ersten Septemberwoche für viele Landwirte im zentralen und nördlichen New South Wales sowie im südlichen Queensland gerade noch rechtzeitig kamen. Im Frühjahr seien auf der Südhalbkugel in den kommenden Wochen für die Erfüllung der Prognosen aber weitere Niederschläge äußerst wichtig. Dringend auf Regen warte man im südlichen New South Wales.
Weniger Raps für den Export
An Winterkulturen erwartet das ABARE insgesamt ein Aufkommen von 36 Millionen t, das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr, was sowohl auf Ertragsverbesserungen wie auch auf Flächenausweitungen zurückzuführen ist. Die den Winterungen vorbehaltene Anbaufläche war zur bevorstehenden Ernte um zwei Prozent auf 22,2 Millionen ha ausgeweitet worden. Dagegen schrumpft der Anbau von Sommerkulturen in Australien voraussichtlich um rund fünf Prozent auf nur noch gut eine Millionen ha. Dies führen die Experten in Canberra auf unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen während des Winters in wichtigen Anbauregionen wie im Norden von New South Wales und im südlichen Queensland zurück, die zum Verzicht auf Sorghum auf den Äckern führten.
Ausweitung der Exporte erwartet
Die erwartete erneut große Getreideernte soll zu einer spürbaren Ausweitung der Exporte führen. So veranschlagt das ABARE Australiens Weizenausfuhren im Wirtschaftsjahr 2009/10 auf 15,46 Millionen t, das sind knapp 1 Millionen t oder 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gerstenexporte sollen leicht um 1,0 Prozent auf 2,61 Millionen t steigen. Mit 989.000 t sollen dabei die Braugerstenausfuhren an der 1-Millionen-Tonnen-Marke schrammen. Dagegen sollen die Exporte an Raps nach einem Hoch von 1,09 Millionen t im Vorjahr um 13 Prozent auf 946.000 t sinken. (AgE)
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