Angesicht der Bedrohung durch diese Krankheit verwundert es nicht, dass Getreideschwarzrost während des Kalten Krieges militärische Bedeutung gewann. Als sogenannte "anti-crop bomb" sollten die Pilzsporen für erhebliche Ernteausfälle beim Gegner sorgen.
Doch dieser Schuss hätte auch leicht nach hinten losgehen können, denn Pilzsporen machen keinen Halt vor Grenzen oder Ozeanen. Deshalb kam die Bombe zum Glück nicht zum Einsatz und in den 1970er-Jahren wurden die militärischen Sporenvorräte der USA endgültig vernichtet.
In den 1960er-Jahren gelang es dem Agrarwissenschaftler Dr. Norman Borlaug und seinen Kollegen vom mexikanischen Forschungszentrum für Mais und Weizen (CIMMYT), was die Grundlage für die Grüne Revolution bildete: Sie züchteten Weizensorten, die das aus Roggen eingekreuzte Resistenzgen Sr31 enthalten. Sr steht für stem rust, also Getreideschwarzrost, und die Hochleistung-Weizensorten boten neben höheren Ertragspotenzialen eben auch Resistenzen gegen die gefährliche Krankheit. Seit 1980 ist das Resistenzgen Sr31 weltweit in den meisten Weizensorten enthalten.
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