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Einkommensalternative

Gewürzpflanze Koriander: So managt Landwirt Klaus Süpple die Nische

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am Mittwoch, 29.03.2023 - 06:00

In der Erzeugergemeinschaft Biokräuter und -gewürze im baden-württembergischen Hohenlohe bieten Kräuter wie Koriander eine lukrative Einkommensalternative. Aber der Anbau der Gewürzpflanze birgt auch Risiken.

Klaus Süpple streift über den Acker und atmet tief ein. Auf seinen Feldern in Hohenlohe blüht der Koriander im Juni und Juli. Die besondere Duftnote der hierzulande noch eher exotischen Kultur genießt der Landwirt. Der Anbauer aus dem baden-württembergischen Schrozberg ist von der Gewürzpflanze begeistert. Süpple sitzt im Vorstand der Erzeugergemeinschaft Biokräuter und -gewürze Hohenlohe. Dort bauen zurzeit rund zehn Landwirte auf circa 150 ha Biogewürze und -kräuter an. Weitere Anbauer sollen dazukommen.

Gewürzpflanze Hohenloher Koriander ist gefragt

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Der Agrarbetriebswirt erläutert dem Besucher, dass die auf seinem Acker wachsende Sorte aber ganz und gar nicht exotisch sei, sondern vielmehr eine alte heimische Sorte, nämlich Hohenloher Koriander. „Das Saatgut für den aktuellen großflächigeren Anbau wurde aus noch vereinzelt vorkommenden Pflanzen vermehrt, die wir in hiesigen Bauerngärten zusammengesucht haben“, sagt Süpple.

Seit 2016 setzt er neben Koriander auf Schwarzkümmel, Bockshornklee und Gelbsenf. Seit 2017 baut er Schabzigerklee an und experimentiert mit Bohnenkraut, Thymian und Majoran. Trotz Höhen und Tiefen hat er seine Anbaufläche mittlerweile auf rund 40 ha ausgedehnt. Der Grund: „Gewürz- und Kräuteranbau ist eine Nische, in der durchaus Wettbewerb herrscht“, so der Biobauer. Er rupft eine Gewürzpflanze aus.

Koriander ist vor allem in der indischen und asiatischen Küche beliebt. „Wegen der ätherischen Öle wirkt er gesundheitsfördernd“, so Süpple. „Von Koriander lassen sich sowohl die Blätter als auch die Samen zum Verfeinern der Speisen verwenden“, sagt der Kräuterbauer.

So managt Klaus Süpple den Anbau von Koriander

Den regionalen Anbau ins Leben gerufen hat sein Berufskollege Rudolf Bühler, Gründer der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall in Wolpertshauen. Die Vermarktung des Korianders wie der weiteren Kräuter und Gewürze übernimmt die Firma Ecoland Herbs & Spices, die ebenfalls in Wolpertshausen angesiedelt ist, sagt Süpple, als er vom Acker zurück auf den Hof fährt, um den Korianderanbau zu erklären.

Nischenkultur auch in der Erzeugergemeinschaft mit Risiken

Der Anbau ist wie bei jeder Nischenkultur mit Risiken verbunden, sagt der Landwirt. Zugleich eigne sich Koriander als relativ anspruchslose Kultur für trockene, warme Standorte wie in Süddeutschland. Koriander blühe später als die üblichen Trachtpflanzen und biete Bienen lange Nahrung.

„Vor dem Anbau muss jedoch die Vermarktung sicher geklärt sein“, rät Klaus Süpple interessierten Berufskollegen. Der Hohenloher Koriander wird unter anderem als Gewürz für die echt schwäbisch-hällische Wurst der Erzeugergemeinschaft verwendet. Unterm Strich bietet der regionale Anbau von Biogewürzen in der Region eine gute zusätzliche Einkommensquelle.

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