Wo kommen unsere Nahrungsmittel her? Und wie können wir gleichzeitig Flächen für Klimaschutz und Biodiversität bereitstellen? Diese Fragen hat sich ein Forscherteam der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) in München gestellt – und Antworten gefunden.
Mehr Produktivität ist der Schlüssel. So ließe sich mehr Nahrung, Futter und Bioenergie produzieren und gleichzeitig etwas gegen den Verlust von Biodiversität und den Klimawandel tun.
Fast die Hälfte der Fläche ließe sich einsparen
Die LMU-Forschende haben gemeinsam mit Kolleginnen aus Basel und Hohenheim modelliert, wie viel Fläche sich mit effizienterem Anbau einsparen ließe und wie sich das auf Preise und Handel auswirken würde.
15 weltweit wichtige Nahrungs- und Energiepflanzen haben die Experten analysiert. Mit effizienteren Anbaumethoden ließen sich demnach bei gleichen Mengen global 37 bis 48 Prozent der Anbauflächen einsparen. Die regionalen Unterschiede seien aber groß und hingen davon ab, wie intensiv die Landwirtschaft dort schon heute sei.
Freiwerdende Flächen könnten für den Anbau von Bioenergiepflanzen, die Kohlenstoffbindung durch Aufforstung oder den Schutz der biologischen Vielfalt genutzt werden.
Mehr Produktivität führt zu sinkenden Preisen
Mit zunehmend effizienterer Flächennutzung gehen aber auch die Preise zurück. Das stellten die Forschenden in allen Regionen und für alle Kulturen fest. Aus Verbrauchersicht würde sich dies positiv auf die Ernährungssicherung auswirken.
Im Modell motivierte die steigende Effizienz in manchen Regionen die Landwirte dazu, ihre Produktion zu erhöhen – global um 2,8 Prozent.
Die größten Preiseffekte gab es in dicht bevölkerten Regionen, wie Malaysia, Indonesien oder Teilen Südamerikas. Dort sei der Flächendruck besonders hoch und der Boden ein kostbares Gut.
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