Laut neusten Schätzungen sollen weltweit 735 Mio. t Weizen geerntet werden. Das sind nochmals 6 Mio. t mehr als die Experten des Internationalen Getreiderates (IGC) Anfang Juli erwartet hatten. Damit würde die Ernte in etwa auf dem Rekordniveau des Vorjahres liegen. Grund ist vor allem die sehr gute russische Weizenernte von 67,5 Mio. t, die die Einbußen in der EU global gesehen mehr als kompensiert. Auch die US-Weizenernte fällt mit 61,5 Mio. t knapp 6 Mio. t höher aus als 2015/16.
Allerdings erwarten die Londoner Experten auch einen höheren Weizenverbrauch. Somit werden die Welt-Endbestände auf rund 228 Mio. t klettern, 2 Mio. t mehr als noch vor vier Wochen prognostiziert. Gegenüber dem Vorjahr wären es nun aber 9 Mio. t mehr an Weizenüberschuss. Damit stehen die Preise an den Börsen weiter unter Druck.
Die EU-Weizenernte soll laut IGC mit 149 Mio. t knapp 9 Mio. niedriger ausfallen. Der Verbrauch wird bei 127,1 Mio. t erwartet, und die Exporte mit 30,8 Mio. t etwas schwächer als im Vorjahr. Dennoch wird man Weizen aus den EU-Beständen nehmen müssen, was zu einem Rückgang der Endbestände um 3,5 Mio. t auf 12,8 Mio. t führen würde.
Maisbestände wachsen nun doch
Noch deutlicher haben die Londoner Experten die Maisernte erhöht. Weltweit soll sie 2016/17 nun 1.107 Mio. t betragen, das sind 14 Mio. t mehr als bei der letzten Schätzung. Damit würde die Rekordernte in 2014/15 nahezu erreicht. Zwar wird der Maisverbrauch ebenfalls um 8 Mio. t auf 1.010 Mio. t steigen, doch die Bestände würden dann um 8 Mio. t höher ausfallen als noch Anfang Juli erwartet.
Damit würden die weltweiten Maisbestände gegenüber dem Vorjahr doch auf 213 Mio. t zulegen. Zuvor waren eher leicht sinkende Maisbestände erwartet worden. Aufgrund der sehr guten Versorgung mit Mais ist zu erwarten, dass die Futtergetreidepreise niedrig bleiben.
Wenig Veränderungen bei Sojabohnen
Im Gegensatz dazu sehen die IGC-Experten bei Sojabohnen eine wenig geänderte Versorgungslage. Zwar soll die Welt-Sojaernte nun bei 321 Mio. t liegen, was ein Plus von 1 Mio. t gegenüber Anfang Juli wäre. Sie würde aber dennoch nicht ausreichen, um den erwarteten Verbrauch von 327 Mio. t Sojabohnen zu decken. Die Endbestände würden sich damit nun auf nur noch 30 Mio. t verringern. Anfang Juli ging der Internationale Getreiderat noch von 28 Mio. t Endbestand aus.
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