Überfahrten mit Hacke und Striegel sind ohne Frage problematisch für bodenbrütende Vogelarten, etwa der Feldlerche. „Die Fragen treiben Landwirte und Jäger um“, sagt Dr. Gunnar Breustedt von der Uni Kiel. Vielerorts schonen Lerchenfenster bei der Saat die Bodenbrüter bereits und bieten ihnen so Landeplätze.
Kameras helfen weiter
Zu der konkreten Frage gibt es aber recht wenig greifbare Untersuchungsergebnisse. „Aber immerhin finden Versuche dazu statt“, sagt Jannis Machleb von der Uni Hohenheim. So testen Forscher, ob Vogelnester mit Wärmebildkameras entdeckt werden können, bevor die Bestände überfahren werden.
Die Kameras müssen dazu ähnlich den kameragesteuerten Hacksystemen schräg nach vorne in Fahrtrichtung ausgerichtet sein. Sicher sei das aufwendig, doch das funktioniere, so der Wissenschaftler. Er belegt das mit einer Studie der Uni Aarhus in Dänemark.
Ökolandbau vorn
„So direkt mag die Frage noch nicht oft untersucht worden sein“, sagt auch Prof. Dr. Teja Tscharnke von der Uni Göttingen. Seiner Einschätzung nach steht nach bislang vorliegenden Ergebnissen etwa vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) aber eindeutig fest, dass es im Ökolandbau trotz mechanischen Striegelns mehr Feldlerchenpaare gebe als im konventionellen Ackerbau.
Das liege sicher auch mit daran, dass im Ökogetreide mehr Unkraut stehen bleibe und die Flächen somit insgesamt diverser seien. Wie viele Eigelege genau mit der Mechanik unter die Räder kommen, lässt sich exakt kaum beantworten.
Mehr zum Thema in der gedruckten Ausgabe von agrarheute 5/2020 ab Seite 129.
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