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Halmbasiserkrankungen

Halmbruch: Wann ist eine Behandlung sinnvoll?

Die Halmbruch-Krankheit Pseudocercosporella an Weizen
am Montag, 15.04.2019 - 15:05

Halmbruch ist die wichtigste Halmbasiskrankheit. Aber nicht bei allen Sorten und Situationen ist eine Behandlung sinnvoll.

Unter den Infektionen der Halmbasis im Getreide ist Halmbruch die bedeutendste Krankheit. Sie wird durch den Pilz Pseudocercosporella ausgelöst. Das Risiko steigt nach mildem Winter und feuchtkühlem Frühjahrswetter.

In getreidereichen Fruchtfolgen, vor allem beim Anbau von Getreide nach Getreide und bei früher Saat, ist besonders auf die Halmbasis zu achten. Das empfehlen die Berater des Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) in der Eifel. „Diese entscheidenden Faktoren für das Befallsrisiko wurden bereits vor der Aussaat festgelegt.“

Gesunde Sorten nicht behandeln

Die Anfälligkeit unterscheidet sich je nach Getreideart und Sorte. Am meisten gefährdet ist Triticale gefolgt von Winterroggen, dann Winterweizen. Gerade beim Winterweizen gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Sorten.

„Solche, die bei der Halmbruchanfälligkeit mit der Note 3 (gering anfällig) oder 4 (mittel bis gering anfällig) eingestuft sind, benötigen in der Regel keine gezielte Bekämpfung“, heißt es vom DLR.

So anfällig sind wichtige Weizensorten gegenüber Halmbruch

Das Bundessortenamt bewertet die Weizensorten auch nach Anfälligkeit für Pseudocercosporella. Hier eine Auswahl wichtiger Sorten:

  • Note 2 (gering bis sehr gering anfällig): Halvar, Hermann, Manager, Matrix, RGT Riff
  • Note 3 (gering anfällig): Colonia, Landknecht, Linus, Nordkap, Partner
  • Note 4 (gering bis mittel anfällig): Anapolis, Atomic, Benchmark
  • Note 5 (mittel anfällig): Apian, Asory, Barranco, ‚Chiron, Elixer, JB Asano, Julius, Kamerad, Meister, RGT Aktion, RGT Reform, Rumor, Sheriff, Winnetou, Premio
  • Note 6 (mittel bis hoch anfällig): Akteur, Apostel, Cubus, Desamo, Dichter, Faustus, Impression, Inspiration, Jonny, Patras, Pionier, Ponticus, Potential, Ambello, Kerubino, Rubisko

Wintergerste ist gegenüber Halmbruch deutlich weniger gefährdet und benötigt auch beim Anbau nach Wintergetreide keine gezielte Behandlung gegen die Halmbruchkrankheit.

Feuchtigkeit begünstigt Ausbreitung

Wo es wenig regnet, ist das Getreide deutlich weniger gefährdet als in regenreicheren Höhenlagen.

Der Befall der Vorjahre spielt eine erhebliche Rolle bei der Beurteilung des Risikos. Allgemein dürfte die Gefahr 2019 eher gering sein. 2018 war der Befall aufgrund des relativ trockenen Frühjahrs eher gering.

Sollte eine Behandlung gegen Halmbruch notwendig sein, muss diese im 2-Knoten-Stadium erfolgen. Dann besteht auch die Möglichkeit, sie mit einem Wachstumsregler zu kombinieren.

Mit Material von DLR Eifel
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