Die Sommergerste ist überwiegend gleichmäßig aufgelaufen und ist im nördlichen Baden-Württemberg oft schon im 2- bis 3-Blatt-Stadium, berichtet die Beraterin Nina Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. Welche Herbizide passen für die anstehende Unkrautbehandlung im Sommergetreide am besten?
In den Wintergetreidekulturen werden überwiegend Herbizide auf Sulfonylharnstoffbasis eingesetzt, daher favorisiert die Buchener Pflanzenschutzexpertin im Sommergetreide den Schwerpunkt auf Wuchsstoffe zu legen. Diese benötigen warme Temperaturen und vor allem hohe Luftfeuchten.
Aufgrund der reinen Blattaktivität erfolgt der Einsatz etwas später. Ein weiterer Vorteil der Wuchsstoffe: Die Nachbauproblematik bei nachfolgendem Winterraps fällt weg.
Diese Herbizide empfehlen sich im Sommergetreide
Die Pflanzenbauexpertin rät zu folgenden Mischungen:
Sulfonylharnstofffreie Mischungen: 0,75 bis 1,0 l/ha Ariane C + 0,5 l/ha U46 M als preisgünstige Mischung mit Stärken bei Knötericharten und Distel. Kein Einsatz auf Standorten mit stärkerem Storchschnabel- und Ehrenpreisdruck.
preisgünstige Mischung bei Standardverunkrautung: 35 g/ha Pointer Plus + 0,5 l/ha U46 M
Mischung mit Schwerpunkt Storchschnabel: 1,0 l/ha Omnera oder 75 g/ha Concert SX + 0,6 l/ha Tomigan (ca. 23 €/ha). Omnera hat aufgrund der Formulierung Vorteile bei Ehrenpreis.
Weitere Praxistipps: Ungräser und Spurennährstoffe
Als Gräsermittel steht weiterhin nur Axial mit den bekannten Wirkungsminderungen auf einigen Standorten zur Verfügung. Der Einsatz sollte solo erfolgen, sobald die Gräser genügend Blattmasse zur Aufnahme des Wirkstoffs haben.
Zur Herbizidbehandlung ist die Zugabe von Spurennährstoffen sinnvoll. Besonders Mangan ist unter den Standortbedingungen des Neckar-Odenwald-Kreises und bei Trockenheit oft im Mangel.
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