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Getreide

IGC/Weizen: So viel Weizen gab es noch nie

am Mittwoch, 03.09.2014 - 07:30 (Jetzt kommentieren)

Ende August hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Prognose zur globalen Weizenernte im Vergleich zum letzten Monat nochmals kräftig nach oben gesetzt - auf einen neuen Rekordwert.

Die Ursachen für die nochmals nach oben gesetzte Erntemenge beim Weizen ist die Aufwärtskorrektur für die Weizenernten in Russland, in der Europäischen Union und in China. Gleichzeitig meldet der IGC ein sehr großes Angebot an Futterweizen bzw. an Weizen minderer Qualität und damit auch eine starke Konkurrenz zwischen Futterweizen und dem ebenfalls sehr reichlich vorhandenen Körnermais. Der Verbrauch von Futterweizen nimmt jedenfalls nochmals sehr kräftig zu und liegt sehr deutlich über dem Verbrauch im Vorjahr.
 
Trotz des im Vergleich zum Vorjahr auch insgesamt kräftig steigenden Verbrauchs, nehmen die globalen Bestände im Vergleich zur letzten Prognose und vor allem gegenüber dem Vorjahr zu. Weltweit haben sich die derzeit erwarteten Verhältnisse in den Versorgungsbilanzen von Weizen (und Mais) bereits sehr deutlich in den Preisen niedergeschlagenen. In Europa kostet der Weizen derzeit etwa 9 Prozent (%) oder 16 Euro weniger als vor einem Jahr und den USA liegen die Weizenpreise rund 18 % oder 33 Euro unter dem Vorjahr.
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Rekordernten in der EU und in China

Nach Einschätzung des IGC wird die neue globale Weizenernte mit 713,4 Millionen Tonnen (Mio. t) die Rekordernte aus dem zurückliegenden Wirtschaftsjahr (712,5 Mio. t) um rund 1,0 Mio. t übertreffen. Gleichzeitig liegt die Produktionserwartung des IGC nur noch rund 2 Mio. t unter der Ernteschätzung des USDA, dass rund 716 Mio. t erwartet. Im Vergleich zur Juli-Prognose hat der IGC seine Ernteerwartung sehr kräftig um 11 Mio. t nach oben gesetzt. Ursachen sind die größeren Ernten in Russland, in der EU und in China.
 
Die EU-Ernte wurde vom IGC im Vergleich zur Juli-Schätzung um knapp 4 Mio. t auf 150,8 Mio. t (Weich- und Hartweizen) nach oben gesetzt und wäre damit 7,7 Mio. t größer als im letzten Jahr (143,1 Mio. t). Das USDA hat die europäische Ernte Mitte August auf 147,9 Mio. t veranschlagt. Für China setzte der IGC seine Ernte-Prognose um 3 Mio. t auf den neuen Rekordwert von 125 Mio. t (Vorjahr 121,9 Mio. t) nach oben. Das USDA schätzt die chinesische Ernte sogar auf 126 Mio. t.

Schwarzmeerländer mit sehr guten Ernten

Deutlich um 5 Mio. t auf 60,0 Mio. t nach oben gesetzt hat der IGC seine Ernteschätzungen für Russland (Vj. 52,1 Mio. ). Das USDA geht für Russland von 59 Mio. t Weizen aus. Allerdings hat in Russland die Sommerweizen-Ernte erst begonnen und weitere Aufwärtskorrekturen sind möglich. Für die Ukraine schätzt der IGC die Ernte unverändert auf 21,5 Mio. t (Vj. 22,3 Mio. t) sowie für Kasachstan auf 14 Mio. t (Vj. 13,9 Mio. t). Für die Ukraine hielten private Analysten zuletzt auch eine Ernte von 24,0 Mio. t für möglich. Das USDA ging in seiner letzten Schätzung für die Ukraine von 22,0 Mio. t aus und für Kasachstan von 13,5 Mio. t.
 
Für die USA nahm der IGC seine Ernteschätzung Ende August um 0,5 Mio. t auf mit 55 Mio. t (Vj. 58,0 Mio. t) leicht ach oben. Unverändert blieb die Produktionserwartung für Kanada mit 28,0 Mio. t (Vj. 37,5 Mio. t) sowie für Australien mit 26,5 Mio. t (Vj. 27,0 Mio. t) . Das USDA ging zuletzt für die USA von einer Weizenernte von 55,2 Mio. t aus, für Kanada von 28,0 Mio. t und für Australien von 26,0 Mio. t.

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