Das hat Landwirtschaftsminister Achylbek Kurischbajew in einem Interview mit dem nationalen Agrarinformationsdienst Kasakh-Zerno mitgeteilt. Nach seinen Angaben sind bislang rund 4,2 Millionen Tonnen kasachischen Getreides an den internationalen Märkten abgesetzt worden, während sich das gesamte Exportpotential 2010/11 auf sieben Millionen Tonnen beläuft. Die aktuellen Vorräte an Getreide im Land machen laut Kurischbajew etwa 9,3 Millionen Tonnen aus, wovon 2,6 Millionen Tonnen im nationalen Stabilisierungsfonds gebündelt sind.
Die Ernte 2010 hat in Kasachstan rund 12,2 Millionen Tonnen Getreide gebracht, nachdem im Vorjahr das Rekordergebnis von mehr als 20,8 Millionen Tonnen eingefahren worden war. Die aktuellen Vorräte an Kartoffeln im Land belaufen sich dem Minister zufolge auf rund 900.000 Tonnen sowie an Möhren und Zwiebeln auf 150.000 Tonnen beziehungsweise 100.000 Tonnen. Das sei für die Deckung des Marktbedarfs ausreichend. Gesichert sei auch die Versorgung der kasachischen Bevölkerung mit Panzenöl und Graupen.
Lieferung von Brotweizen an Defizitregionen sichergestellt
Wie Kurischbajews Stellvertreter Saktasch Chasenow versicherte, ist die Lieferung von Brotweizen in die Provinzen mit unzureichender eigener Produktion durch entsprechende Vereinbarungen mit der nationalen Nahrungsmittel-Vertragsanstalt und einem anderen staatlichen Ankäufer gewährleistet. In diesem Rahmen seien insgesamt 2,9 Millionen Tonnen Weizen für Lieferungen zu einem festen Preis reserviert worden. Das schließe Preissteigerungen bei Brot und Mehl in den betroffenen Regionen aus. Die Nahrungsmittel- Vertragsanstalt habe 2010/11 gar nicht vor, Getreide zu exportieren, erklärte deren kaufmännischer Direktor Daulet Uwaschew seinerseits. Das vorrangige Ziel der Gesellschaft bestehe vielmehr in der Versorgung des Binnenmarktes.
Aserbaidschan an Importen besonders interessiert
Kasachstan könnte den 800.000 Tonnen hohen aktuellen Getreideimportbedarf seines traditionellen Abnehmers Aserbaidschan decken, erklärte Uwaschew. Noch stehe es zwar nicht fest, er hoffe aber, dass es dafür günstige Voraussetzungen gebe, führte Uwaschew laut Kasakh-Zerno aus. Ihm zufolge ist Aserbaidschan an Importen besonders interessiert, weil Russland angesichts des dort verhängten Exportstopps als ein anderer wichtiger Versorger in dieser Saison ausgefallen ist. Unter diesen Umständen habe Baku auf den 18-prozentigen Einfuhrzoll auf Getreide vorübergehend verzichtet. (AgE)
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