Das ist vergangene Woche beim Pflanzenzüchtungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin deutlich geworden. Prof. Gerhard Wenzel von der TU München bezeichnete dort die zunehmende Frühsommerhitze, vor allem im kontinentalen bayerischen Klima, als zentralen Grund für die Ertragsstagnation seit den neunziger Jahren. Bedingt werde dies durch die extreme Hitzeempfindlichkeit der Weizenblüte. Temperaturen von über 25 °C führen zu schlechter Kornfüllung und damit zu Mindererträgen, erläuterte Wenzel. Als Ziel gab er die Vermeidung von
Hitzestress während der Kornfüllung durch früheres Blühen aus. Vom Sommer- einiges in den Winterweizen hinüberziehen, das ist der Weg auf dem wir sind, so der Wissenschaftler. Da Hitze aber oft mit Trockenheit gekoppelt auftrete und nach den Prognosen des Klimawandels durchaus öfter, müsse auch eine Anpassung an Trockenheit erfolgen.
Als Strategien benannte Wenzel in diesem Zusammenhang die Vermehrung der Wurzelmasse und die Erhöhung der Wassernutzungseffizienz. Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein und Vorsitzende des DBV-Fachausschusses für Saatgutfragen, Werner Schwarz, sieht für eine zweite Grüne Revolution, die er einforderte, die Züchtung am Zug. Düngung, Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz seien so gut wie ausgereizt. Bis 2050 müssen wir die Erträge bei Weizen und Reis mindestens verdoppeln, sagte Schwarz.
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