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Editorial agrarheute-Sortenführer

Kommentar Getreidezüchtung: Was brauchen wir?

Weizen in der Teigreife
am Donnerstag, 28.05.2020 - 06:02 (Jetzt kommentieren)

Corona hat den Fokus zurück auf die Grundversorgung gerichtet. Die Züchtung neuer, nährstoffeffizienter, robuster Sorten hilft dabei.

Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Spätsommer hatte ich die Möglichkeit, mit Farmern in Tennessee, im Süden der USA, an einer Nachhaltigkeitstour teilzunehmen. Weltweit schuften Ackerbauern für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Die Mittel und Wege dies zu erreichen, unterscheiden sich aber grundlegend.

Die Amis verstehen uns nicht

Katrin Fischer

Warum werde ich gefragt, ob die Landwirte in Europa schon mal etwas von den positiven Auswirkungen des Zwischenfruchtanbaus auf die Strukturen des Bodens gehört haben?

Verblüfft muss ich feststellen, dass die Amis nicht verstehen, dass die Bevölkerung hier Gentechnik ablehnt und werde zudem gefragt, warum wir Landwirte es zulassen, dass Fachfremde diese Entscheidung fällen.

Warum wird dort in Trockenregionen Nassreis angebaut und nahezu rund um die Uhr beregnet? Umweltschützer stünden bei uns auf den Barrikaden.

Neues Bewusstsein für die Grundversorgung

Alles Themen, mit denen auch Sie sich beschäftigen. Wir brauchen Pflanzenbestände auf unseren fruchtbaren Böden, die die Grundversorgung sichern.

Mir scheint manchmal, dass dieses Ziel lange Zeit vergessen wurde und erst die vergangenen Wochen und Monaten dazu beigetragen haben, dass das Bewusstsein dafür neu entfacht ist. Ich bin überzeugt, dass uns neue Sorten mit verbesserten biologischen und ökonomischen Eigenschaften weiterhelfen.

Neue Sorten müssen angepasst sein

Wir brauchen neue Sorten, die nicht nur ertragsstabil sind und Qualität bringen, sondern auch nährstoffeffizient und besser an Wetterextreme sowie Krankheiten angepasst sind. 

Denn Politik, Gesellschaft und die Natur stellen uns vor immer neue Herausforderungen. Wir stehen jetzt an einer Kreuzung und sollten den bisher eingeschlagenen Weg überdenken. Dazu braucht es den Mut, die weltweit vielen guten Ideen im Ackerbau auf unserer eigenen Scholle weiterzuentwickeln. Trauen wir es uns!

 

Dieses Editorial ist im agrarheute-Sortenführer 2020/2021 erschienen, der der gedruckten Juni-Ausgabe von agrarheute beiliegt. Sie können ihn auch hier bestellen.

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