Mit solch einem drastischen Preisrückgang hatte bis vor wenigen Wochen eigentlich kaum jemand gerechnet. Die Weizenpreise sind von Mitte April bis Mitte Juli um 17 Prozent (%) bzw. knapp 40 Euro/t gefallen und der Raps hat in der gleichen Zeit 21 % bzw. 90 Euro verloren. Auch die Preise für Gerste und Mais haben demnach kräftig nachgegen.
"Diese überaus kräftige Korrektur hat viele Landwirte überrascht. Die meisten Analysten hatten viel eher - spätestens Ende Juni - mit einer Konsolidierung der Getreidepreise auf dem bereist deutlich ermäßigten Niveau gerechnet", erklärt Dr. Olaf Zinke, Redaktionsleiter marktkompass im Marktreport-Interview.
- Das gesamte Interview hören Sie hier: Podcast: Heftiger Preissturz bei Getreide und Raps (10. Juli)
Die Ursachen für den starken Druck auf die Preise macht Zinke an mehreren Punkten fest: "Hauptsächlich führten wohl die sehr guten und im Verlauf des Juni immer besser werdenden Ernteprognosen sowohl in Europa bei Weizen, Raps als auch in den USA bei Mais, Soja und Sommerweizen zu einer Anpassung der Preise an die sich verändernden Marktverhältnisse. Ende Juni hatten zudem aktuelle Daten zur Anbauentwicklung und zu den Lagerbeständen in den USA die Kurse an den internationalen Märkten auf Talfahrt geschickt." Zusätzlich wäre dann Anfang Juli der Druck aus der laufenden Winterweizenernte in den USA hinzugekommen. Diese laufe trotz der widrigen Witterungsbedingungen (Regen) überraschend zügig und ohne die zunächst befürchteten Qualitätseinbußen ab.
- Raps/EU: Rekordernte drückt Preise auf Vierjahrestief (04. Juli)
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