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Fungizideinsatz

Mehltau, Septoria, Rost & Co.: 7 Tipps für erfolgreiche Strategien

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am Donnerstag, 12.05.2022 - 10:45 (1 Kommentar)

Was tun bei zunehmendem Wirkstoffverlust bei hoch resistenzgefährdeten Krankheiten wie Septoria, Mehltau oder Netzflecken? Was ist wichtig auch bei weiteren Pilzkrankheiten, etwa Rost? Wir geben Tipps für eine wirtschaftliche Krankheitsbekämpfung.

Nicht immer lassen sich Krankheiten in Getreide wirtschaftlich optimal bekämpfen. Teure Pilzbekämpfungsmittel lassen sich aber ökonomisch optimal einsetzen. Erfolgsfaktoren für einen wirtschaftlichen Fungizideinsatz sind

  • vorhandener Krankheitsbefall,
  • generelle Sortenanfälligkeit,
  • infektionsförderndes Wetter,
  • Entwicklungsstadium Fahnenblatt, Erscheinen des letzten Blatts.

1 Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Bestände

Beobachten Sie mögliche Krankheitsverläufe sehr genau. Allgemeine Empfehlungen müssen nicht unbedingt für die eigenen Bestände zutreffen. Reagieren Sie nur so, wie es dem Befall entspricht. Schießen Sie nicht mit Kanonen auf Spatzen. Scheuen Sie weder eine intensive und möglicherweise zu aufwändige, noch eine extensive, gesenkte Intensität beim Fungizideinsatz.

2 Planen Sie nach BBCH-Stadien, nicht nach Kalendertagen

Richten Sie Ihre Entscheidungen über Mittelwahl, Ausbringmenge und -termine auch nach dem Entwicklungsstadium. Richten Sie sich also nach dem BBCH-Stadium, nicht nach dem Kalender. Die Vegetation setzt mittlerweile immer früher ein. Fahren Sie auch nicht in die Bestände, nur weil der Nachbar mit der Feldspritze losfährt.

3 Berücksichtigen Sie die Sorteneigenschaften

Wichtig ist, dass Sie die Krankheitstoleranz einzelner Getreidesorten möglichst gut einschätzen. Krankheitsanfällige Sorten müssen Sie intensiver kontrollieren. Gesunde Sorten können je nach Bestandsdichte, Witterung und Ausgangsbefall aber ebenfalls krankheitsgefährdet sein. Auch Vorfrucht und Saatzeit spielen eine Rolle.

4 Orientieren Sie sich am Infektionsgeschehen

Fragen Sie sich, welcher Krankheitserreger von welchem Wetter profitiert und sich am ehesten ausbreiten könnte. Entscheidend ist das tatsächliche Infektionsgeschehen. Je früher Sie den Überblick haben, desto besser. Ist eine Infektionsgefahr abzusehen, sollten Sie möglichst frühzeitig vorbeugen.

5 Schützen Sie Blätter und Ähren

Eine Blattbehandlung sollte eine möglichst lange Dauerwirkung haben. Die haben aber nicht alle Getreidefungizide. Die ertragsrelevanten Blätter erscheinen etwa ab Zwei-Knoten-Stadium BBCH 32 bis zum Grannenspitzen BBCH 49. Prüfen sie, ob eine Ährenbehandlung wirklich nötig und auch wirtschaftlich ist.

6 Nutzen Sie Entscheidungshilfen für richtige Ausbringtermine

Für Mittel- und Düsenwahl, Ausbringtermin und Aufwandmenge gibt die Offizialberatung handfeste Tipps. Nutzen Sie die Empfehlungen der unabhängigen Pflanzenschutzdienste Ihrer Region. Wenn Befall vorhanden und die Witterung infektionsfördernd ist, dann müssen Sie rechtzeitig handeln.

7 Halten Sie Bekämpfungs- und Schadschwellen ein

Für den wirtschaftlichen Einsatz von Getreidefungiziden beachten Sie neben Witterung und Entwicklungsstadium auch die festgesetzten Schadschwellen: Für jede Krankheit gelten eigene Bekämpfungsrichtwerte. Die müssen Sie einhalten, um den Fungizideinsatz ökonomisch abzusichern.

Mit Material von Pflanzenschutzdienst, Syngenta
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