Die Betriebe sollen zum Insektenschutz mehr Erfahrungen sammeln und mit Berufskollegen bei Feldtagen oder Abendveranstaltungen diskutieren. Dafür werden noch Modellbetriebe gesucht. Sie müssen auf den Einsatz von chemischen Herbiziden und Insektiziden verzichten.
Wie sich der Verzicht betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umsetzen lässt, steht im Fokus. Die Beteiligten erhalten einen Nutzungsausgleich je Hektar und eine Vergütung für die Teilnahme an Projekttreffen. Das Projekt läuft seit April 2020 bis Ende 2025. Diese Fragen sollen geklärt werden:
- Welche ackerbaulichen Probleme sind ohne Herbizide und Insektizide zu lösen?
- Welche ökonomischen und ökologischen Auswirkungen ergeben sich daraus?
- Und wie sind die genau zu bewerten?
So sieht das Konzept der Paten zum Insektenschutz aus
Das Verbundprojekt zur „Förderung von Insekten im Ackerbau“ (FINKA) bringt dazu konventionelle Betriebsleiter, Ökobauern und Berater zusammen. Die Patenschaften soll es in jedem Boden-Klima-Raum geben. Gefördert wird das aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
- 30 Betriebsleiter, jeweils ein konventioneller, ein ökologischer und zwei Ackerbauberater bilden ein Team. Die Höfe sollen für leichteren Austausch nah beieinander liegen.
- Die konventionellen Betriebe verzichten auf je einer Fläche über fünf Jahre auf Herbizide und Insektizide.
- Um die Auswirkungen des Verzichts auf Insekten und Ackerwildkräuter zu beziffern, wird bei beiden Partnern je eine Vergleichsfläche angelegt, betriebseigen bewirtschaftet.
- Für die mechanische Pflege stellt der Ökobetrieb Hack- und Striegeltechnik zur Verfügung.
- Mit den Beratern werden Fragen etwa zu Fruchtfolge oder Sortenwahl umgesetzt.
Diese Partner sind beteiligt
Beteiligt sind an dem niedersächsischen Verbundprojekt folgende Organisationen:
- Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN),
- Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V. (LV),
- Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN),
- Georg-August-Universität Göttingen (GAUG),
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU).
Die beiden Unis machen Begleituntersuchungen zu Ackerbeikräutern und Insekten. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit 3,15 Mio. Euro gefördert, und zwar
- über das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und
- dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
- mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) sowie
- des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.
So können Sie beim Insektenschutz in Niedersachsen mitmachen
Wer Fragen hat oder Interesse, mit seinem Betrieb an dem Projekt teilzunehmen, meldet sich bei Sara Kuschnereit, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), s.kuschnereit@oeko-komp.de, Tel. 04262 / 9593-69.
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