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Precision farming

Pflanzenschutz-Reduktion: Drohnen, Roboter und Sensoren helfen weiter

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am Donnerstag, 19.01.2023 - 13:00 (Jetzt kommentieren)

Digitale Präzisionslandwirtschaft hilft, Klima- Umwelt- und Ernährungsziele zu erreichen, sagen die Agrarverbände - was dafür nötig ist.

Digitale Technik muss schneller auf den Höfen ankommen: Dafür werben etliche Agrarverbände, darunter der Industrieverband Agrar (IVA). Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) 2023 in Berlin bekräftigten Verbandssprecher, dass allein die führenden Konzerne der europäischen Pflanzenschutzindustrie im Bereich Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft im laufenden Jahrzehnt rund 10 Mrd. Euro investieren.

Präzisionslandwirtschaft könne helfen, Klima-, Umwelt- und Ertragsziele in Einklang zu bringen. Der Green Deal der EU und die ambitionierten Reduktionsziele für Pflanzenschutz und Dünger fordern Produkte für den strikt bedarfsorientierten Einsatz von Betriebsmitteln. Damit die Transformation zur Präzisionslandwirtschaft gelinge, seien Hemmnisse abzubauen und digitale Lösungen gezielt zu fördern.

So lösen digitale Hilfen Zielkonflikte zwischen Umweltschutz und Ernährungssicherheit

Mit vorhandenen Lösungen sei die Branche eigentlich längst in der Lage, Zielkonflikte zwischen dem Klima- und Umweltschutz einerseits und der Ernährungssicherung andererseits zu lösen. Moderne Techniken, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern senken, sie aber dennoch bedarfsgerecht verabreichen, müssten aber flächendeckend genutzt werden.

Die Industrie liefere schon heute etliche Produkte, um Emissionen zu senken oder die Artenvielfalt bei gleichbleibender Produktivität zu fördern. Wegen etlicher Hemmnisse und fehlender Anreize würden die digitalen Techniken aber noch nicht auf allen Äckern genutzt. Und das „trotz prinzipieller Verfügbarkeit und hoher Bereitschaft der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland“.

So entfesseln Drohnen, Roboter und Sensorten großes Einsparpotenzial

Michael-Wagner-IVA-Präsident-BASF

Um die Innovationspotenziale der digitalen Lösungen zu entfesseln, müssten bestehende Hemmnisse abgebaut und Präzisinslandwirtschaft umfassender gefördert werden. Bei diesem Ziel sind sich IVA-Präsident Michael Wagner von BASF und IVA-Fachbereichsvorsitzender Marco Fleischmann von Yara einig.

Die wichtigste Forderung sei dabei ein Bekenntnis von Bürgern und Politikern zu innovativem Ackerbau. Dazu sei eine gesellschaftliche Akzeptanz für eine digitalisierte Landwirtschaft zu schaffen. Zum Beispiel seien Drohnen, Feldroboter und Sensoren als Beitrag für den Klima- und Umweltschutz anzuerkennen.

Das sind die 5 Forderungen der Verbände zur digitalen Präzisionslandwirtschaft

Um eine möglichst flächendeckende Präzisionslandwirtschaft mit digitaler Technik zu erreichen, sehen die Agrarverbände folgende Möglichkeiten:

  1. Finanzielle Förderung für Präzisionslandwirtschaft: Das reicht von innovativen Tools zur Bedarfsermittlung über den Kauf moderner Maschinen und intelligenter Software bis hin zu Fördermitteln zum präzisen Einsatz.
  2. Ausbau der Digitalberatung: Das Know-how für die Digitalisierung in Beratung, Ausbildung und Studiengängen sei zu verankern und Digitalberatung in der Fläche zu fördern.
  3. Berücksichtigen neuer Anwendungstechniken bei der Regulierung: Der dynamische Bedarf auf dem Feld müsse als Bewertungsgrundlage für die Regulierung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Dünger anerkannt werden
  4. Nachweisbare Reduktion ohne zusätzliche Bürokratie: Relativ einfache und rechtssichere Dokumentationsprozesse für innovative Anwendungstechniken seien nötig, etwa indem einheitliche Datenstandards geschaffen würden.
  5. Zugängliche und lesbare Daten für landwirtschaftliche Betriebe: Nötig sei das bundesweite Bereitstellen von Daten für digitale Anwendungstechniken, etwa Zulassungs-, Geo- oder Wetterdaten. Sie müssten auf jedem Acker abrufbar sein.

In sozialen Medien finden sich unter dem Hashtag #InnovationsBooster Forderungen zu digitalen Lösungen und Präzisionslandwirtschaft. Das IVA-Positionspapier finden Sie hier. Der konsequente Einsatz digitaler Tools auf allen Feldern senke Emissionen in die Umwelt und fördere zugleich die Artenvielfalt bei gleichbleibender Produktivität.

Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe März 2023
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Landwirtschaft-Drohnen: Drei Modelle im Vergleich

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