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Nationaler Aktionsplan

Pflanzenschutz: Reduktionsprogramm vom Agrarministerium kommt 2023

Herbizideinsatz in Mais: 2023 gibt es ein Reduktionsprogramm Pflanzenschutz. Dafür wird der Nationale Akltionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) weiterentwickelt.
am Donnerstag, 01.12.2022 - 11:25 (Jetzt kommentieren)

50 Prozent weniger chemischer Pflanzenschutz bis 2030 lautet das Ziel der EU. Wir zeigen, wie die Bundesregierung 2023 damit startet.

Kommendes Jahr soll es ein Reduktionsprogramm für den chemischen Pflanzenschutz geben. Damit will das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) den Einsatz synthetischer Präparate 2023 senken.

Für das Reduktionsprogramm Pflanzenschutz soll der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) weiterentwickelt werden.

So soll der Nationale Aktionsplan weiterentwickelt werden

Der Nationale Aktionsplan erweitert sich für das Programm um das Themenfeld „Reduktion der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“. Weiter wird er beim integrierten Pflanzenschutz ergänzt.

Dazu hatte das BMEL bereits im Juni 2022 eine Videokonferenz organisiert, in der Vertreter von Interessengruppen ihre Positionen einbringen konnten.

Das sind Bausteine des Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramms

Als einen Baustein des Reduktionsprogramms werde man den NAP zu einem effizienten Instrument der „Pestizidreduktion“ ausbauen, sagt Staatssekretärin Silvia Bender. Ihren Angaben zufolge wird das Ministerium die Prozesse in den Arbeitsgremien des NAP künftig stärker steuern.

Die Zielrichtungen der Aktivitäten wolle das Ministerium konkret vorgeben. „Auch die Umsetzung von Empfehlungen aus dem NAP werden wir konsequent nachhalten“, so Bender. Neu berufen werden solle der wissenschaftliche Beirat zum NAP. Das verstärke zusätzlich die Forschungsexpertise.

Ackerbau mit weniger Pflanzenschutz: So spart Laurenz Albrecht Mittel

Das sind die Ziele im Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramm

Für eine nachhaltigere Landwirtschaft habe sich das Ministerium „ambitionierte Ziele gesetzt“, so Bender. Eines davon gebe auch die europäische Farm-to-Fork-Strategie mit ihrem Ziel vor, den Einsatz und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 insgesamt um 50 Prozent zu senken.

Damit es hier vorangehe, müsse man gemeinsam an der „Pestizidreduktion“ arbeiten. Das sei „ein wichtiger Baustein, um Gewässer und Grundwasser, Luft und Boden, Insekten und die menschliche Gesundheit gesundzuhalten und damit die Landwirtschaft zukunftsfest aufzustellen.“

Der NAP verfolgt das Ziel, mögliche Risiken, die durch Pflanzenschutzmittel entstehen können, weiter zu senken. Das steht auch im Koalitionsvertrag der Parteien SPD, Grünen und FDP.

Darum ist integrierter Pflanzenschutz ein Ziel des Nationalen Aktionsplans

Hier kommt es auf integrierte Verfahren an. Um praktische Erfahrungen  zu sammeln, existierte das Modellvorhaben „Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz“. Von 2011 bis 2018 zeigte das Netzwerk mit 67 Betrieben neue Möglichkeiten.

Die Höfe mit Ackerbau, Apfel-, Wein-, Gemüse- und Hopfenbau aus etlichen Regionen zeigten integrierten Pflanzenschutz. Umfassende Daten zum Pflanzenschutzmitteleinsatz auf Demonstrationsbetrieben werden überdies seit 2007 erfasst. Sie führen zu Kenngrößen wie

  • notwendiges Maß und
  • Behandlungsindex.

Beide Kenngrößen dienen auch als Indikatoren für die Ziele im NAP. Das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Pflanzenschutzdienste der Länder ermitteln die Daten im Netz der Vergleichsbetriebe Pflanzenschutz, bei dem rund 150 Betriebe deutschlandweit mitmachen.

Mit Material von AgE, BMEL

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