Das Statistische Amt in Warschau geht in einer ersten Schätzung für 2010 von einer Gesamtmenge in Höhe von rund 27,3 Millionen Tonnen aus; das wären 8,5 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Allerdings würde dieses Ergebnis den Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2005 noch um zwei Prozent überschreiten.
Die Prognose für das Getreideaufkommen ohne Körnermais wurde auf 25,5 Millionen Tonnen konkretisiert; bislang waren die Statistiker von einer Erntemenge zwischen 25,1 Millionen Tonnen und 26,1 Millionen Tonnen ausgegangen. Produktionseinbußen sind bei allen Getreidearten zu verzeichnen.
Getreideernte fällt mager aus
Relativ moderat dürfte der Rückgang bei Weizen ausgefallen sein, dem wichtigsten Getreide in Polen. Hier wird mit etwa 9,5 Millionen Tonnen gerechnet, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 3,3 Prozent bedeuten würde. Die Gerstenernte ist wahrscheinlich um 11 Prozent auf 3,5 Millionen Tonnen zurückgegangen, die Roggenmenge sogar um 12,1 Prozent auf etwa 3,3 Millionen Tonnen. Deutlich schlechter sieht es bei Triticale aus; hier erwarten die Marktexperten 4,1 Millionen Tonnen und damit Einbußen von gut 21 Prozent.
Schlechtere Qualität der Ware
Die erste diesjährige Ernteprognose für Körnermais beläuft sich auf etwa 1,7 Millionen Tonnen; gegenüber 2009 wäre das nur ein leichter Rückgang um 0,9 Prozent; der Durchschnitt 2001 bis 2005 würde aber deutlich, nämlich um 11 Prozent unterschritten. Die polnische Statistikbehörde beklagt nicht nur geringere Erntemengen bei Getreide, sondern auch eine schlechte Qualität der Ware. Zudem sind auch bei anderen landwirtschaftlichen Kulturen Mindererträge zu verzeichnen. So beläuft sich die Schätzung für Ölraps einschließlich Rübsen auf gut 2,1 Millionen Tonnen, im Jahresvergleich 16,4 Prozent weniger.
9,8 Millionen Tonnen Kartoffeln erwartet
Die Zuckerrübenernte wird auf 9,7 Millionen Tonnen beziffert und läge damit um 10,7 Prozent unter Vorjahresniveau. An Freilandgemüse bringen die polnischen Landwirte in diesem Jahr etwa 4,2 Millionen Tonnen ein, im Vergleich zu 2009 wäre das ein Minus von 13 Prozent. Die Baumobsternte beläuft sich voraussichtlich auf 2,5 Millionen Tonnen und würde damit um 20,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen. Optimismus gibt es allein für die Kartoffelernte; mit den anvisierten 9,8 Millionen Tonnen würde diese 1,3 Prozent höher liegen als vor Jahresfrist. (AgE)
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