Die neue Saison steht vor der Tür und weitere Verordnungen, Auflagen und Verbote stellen uns vor neue Herausforderungen.
Neu ist die Geschwindigkeit, mit der wir uns anpassen müssen. Aufgrund von Umweltanforderungen und Klimaeinflüssen wie Wetterextremen, sowie der Ausbreitung von Schädlingen oder Resistenzen dreht sich das Rad noch schneller.
Für einzelne Akteure ist es schwierig bis unmöglich, Lösungen zu finden. Nötig ist die Anstrengung vieler.
Realistische Ziele definieren und gemeinsam anpacken
Die Politik muss aufhören, uns Landwirte mit ideologiegetriebenen Ideen vor sich herzutreiben. Es müssen endlich realistische Ziele definiert und gemeinsam mit der Branche Ideen ausgearbeitet werden, um sie zu erreichen. Verbote helfen uns nicht, sondern vertiefen die Gräben weiter.
Wir Landwirte sind bereit anzupacken und haben Konzepte auf unseren Betrieben. Die Politik muss endlich offen für diese Vorschläge sein und die Angebote annehmen. Es muss doch möglich sein, sie flexibel in die zukünftige Agrarpolitik einzuarbeiten.
Mehr Schub für heimische Produkte nötig
Der vor- und nachgelagerte Bereich muss mehr auf die Landwirtschaft eingehen. Viele von uns sehen in fragende Gesichter, wenn wir alternative Verfahren, Geräte oder Produkte haben möchten.
Hier sollte der Handel ideenreicher und offener werden. Der nachgelagerte Bereich ist gefordert, den Absatz heimischer Produkte zu fördern und auf neue Füße zu stellen.
Und auch wir Landwirte sind in zweierlei Hinsicht gefordert. Wir müssen einerseits weiter umdenken und uns Konzepte für die zukünftige Landwirtschaft überlegen. Diese Konzepte müssen wir andererseits der Politik und dem Handel präsentieren und sie damit auffordern, mit uns gemeinsam den Weg in die Zukunft zu bestreiten.
Die Zeiten sind schwierig und vieles ist leicht gesagt und geschrieben, aber nur wenn wir gemeinsam Konzepte erarbeiten, sind sie nachhaltig und zukunftsfähig.
Zum Autor: Phillip Krainbring

Der Junglandwirt stammt ursprünglich aus Ostholstein und führt heute einen Ackerbaubetrieb in der Magdeburger Börde. Er bloggt mit besonderer Leidenschaft für den Boden auf Instagram, Facebook und auf seiner Seite erklaerbauer.de.
Als Agrarsout schlägt er regelmäßig die Brücke zwischen Bauern und Verbraucher, unter anderem auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Im Oktober 2019 wurde Phillip Krainbring mit dem CeresAward in der Kategorie Ackerbauer ausgezeichnet.
Für agrarheute schreibt er regelmäßig in unserer Kolumne „Kopfdünger“.
Diskutieren Sie mit und nutzen Sie die Kommentarfunktion unten!
Dieser Kopfdünger-Beitrag ist in der agrarheute-Ausgabe Januar 2021 erschienen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.