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Getreide

Prüfungen für frühreife Winterweizensorten

am Mittwoch, 23.09.2009 - 09:52 (Jetzt kommentieren)

Bonn - Aufgrund veränderter Witterungsbedingungen und eines effizienten Ernte- und Aussaatmanagements fragen Landwirte in Deutschland vermehrt frühreife Winterweizensorten nach.

Züchter haben Sorten mit deutlicher Frühreife für veränderte Klimabedingungen entwickelt. Ab 2009 wird das Bundessortenamt dies nun auch in der Wertprüfung zur Sortenzulassung durch eine spezielle Prüfung berücksichtigen. Züchtungsfortschritt in der Zukunft setzt eine gerechte Finanzierung der Züchtungsleistung voraus.

Frühreife Sorten bieten aufgrund der frühen Entwicklung und Korneinlagerung eine Ertragssicherheit in Gebieten, die zunehmend von einer Frühsommertrockenheit betroffen sind. Zudem können frühreife Sorten die Ernte zeitlich entzerren. Im bisherigen Prüfrahmen des Bundessortenamtes wurden die Besonderheiten frühreifer Sorten nicht ausreichend berücksichtigt.

Ertragssicherheit durch frühreife Sorten

Mit der neuen Vereinbarung werden ab Herbst 2009 in der ersten Wertprüfung die Sorten separat angebaut, speziell behandelt und geerntet, bei denen die Merkmale "Datum Ährenschieben" und "Datum Teigreife" mindestens 3 bis 4 Tage vor der vereinbarten Bezugssorte liegen. Die Prüfkandidaten können so ihr volles Leistungspotential nachweisen. Die neue Prüfungsvereinbarung zwischen Bundessortenamt und BDP fördert die Entwicklung besonders frühreifer Winterweizensorten.

Biotische Stressfaktoren nehmen zu

Neben den abiotischen Stressfaktoren, wie Frühsommertrockenheit und einem Anstieg der Winterniederschläge, werden künftig auch biotische Stressfaktoren, wie neue Schädlinge, Viren oder Pilze zunehmen und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen und weiteren Züchtungsfortschritt erfordern. Dies setzt eine frühzeitige Investition der Züchtungsunternehmen in Forschung und Entwicklung auch bei den Selbstbefruchtern voraus.

Sorten mit Frühreife entwickelt

"Das Thema Frühreife haben die Züchter als Zuchtziel aufgegriffen. Zweifel muss man allerdings haben, ob die mittelständische Pflanzenzüchtung diese Leistung in der Zukunft bei wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel aufrechterhalten kann, wenn Nachbaugebühren weiterhin nicht von allen Landwirten gezahlt werden", sagt Dr. Ferdinand Schmitz. "Jeder Landwirt sollte im eigenen Interesse die Züchtungsleistung durch eine gerechte Bezahlung anerkennen. Nur so ist Züchtungsfortschritt in der Zukunft realisierbar." (pd)

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