Durch ihre Spitzenerträge bei Weizen und Raps können die deutschen Landwirte im internationalen Vergleich durchaus mithalten. So sind sie bei den Kosten pro Tonne durchaus international wettbewerbsfähig und können mit Betrieben in den USA und Kanada mithalten. Kostenführer sind allerdings argentinische sowie osteuropäische Betriebe in Russland und der Ukraine. Allerdings erzielen sie auch geringere Preise als die übrigen Betriebe.
Im dlz agrarmagazin (Ausgabe 12/2015) zeigen die Experten des internationalen Netzwerks agri benchmark, wo die deutschen und europäsichen Weizenerzeuger im internationalen Vergleich stehen. Bei der Gesamtbeurteilung müssen drei Punkte im Blick gehalten werden:
- Wie haben sich die Weltmärkte entwickelt?
- Wie haben sich die Wechselkurse entwickelt?
- Wie ist die produktionstechnische Effizienz der deutschen Ackerbaubetriebe im internationalen Vergleich?
Wie sich diese Punkte auf die Erzeugerkosten und Erlöse auswirken und welche Kosten im internationalen Verlgeich anfallen, lesen Sie im dlz agrarmagazin (Ausgabe 12/2015).
Spitzenweizenerträge für EU-Bauern
In Bezug auf die Erträge produzieren die deutschen Landwirte - insbesondere so weit es sich um Weizen oder Raps handelt - "auf der Insel der Glückseligen". Die durchschnittlichen Weizenerträge der zehn weltweit wichtigsten Weizenexporteure liegen weit auseinander. Auf diese Länder entfallen rund 85 Prozent der globalen Weizenexporte.
Die durchschnittlichen Weizenerträge je Hektar der wichtigsten Exporteure im Überblick (Quelle: FAO, 2015)
- Deutschland: 7,42 t/ha
- Frankreich: 6,93 t/ha
- USA: 2,87 t/ha
- Ukraine: 2,82 t/ha
- Kanada & Argentinien: 2,62 t/ha
- Brasilien: 2,16 t/ha
- Russland: 2,03 t/ha
- Australien: 1,67 t/ha
- Kasachstan: 1,05 t/ha
Pachtkosten an Marktpreise anpassen
Nach Meinung von Josef Koch, Marktexperte dlz agrarmagazin, haben Landwirte in wichtigen Weizenexportregionen wie USA oder Argentinien Vorteile, weil sie ihre Pachtkosten an die Entwicklung der Weizenpreise kurzfristig anpassen können. In Deutschland haben es Landwirte aber schwer, solche Anpassungsklauseln in den Verträgen unterzubringen. Die Konkurrenz am Pachtmarkt ist groß.
Meist findet sich immer ein anderer, der nicht nur auf solche Klauseln verzichtet, sondern unter Umständen auch noch höhere Pachtpreise bietet, selbst wenn die sich nicht rechnen. Die Verpächter haben den längeren Hebel. "Dennoch sollten Sie es in Pachtgesprächen immer wieder probieren", rät Koch. Schließlich muss im Vertrag ja kein Automatismus über Pachtpreisänderungen eingebaut sein. "Es reicht, wenn Sie sich bei Veränderungen der Weizen- und Betriebsmittelpreise zusammensetzen und prüfen, ob der Pachtpreis noch angemessen ist."
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