In vielen Regionen konnten Landwirten bisher nicht mit dem Haferanbau beginnen. Grund hierfür war die nasse Witterung der letzten Wochen. Hafer sollte eigentlich so früh wie möglich gesät werden - möglichst bereits Anfang März. Die späten Aussaattermine könnten 2018 zu Ertragseinbußen führen.
Hafer wird vorwiegend als Futtermittel im Betrieb verwertet. 2017 setzten deutsche Anbauer auf einer Fläche von gerade mal rund 128.000 ha auf die Sommerung. Der Grund für die vergleichsweise niedrige Anbaufläche liegt vor allem in den geringen Absatzmöglichkeiten. Verträge mit Schälmühlen sind aber örtlich durchaus gefragt.
1. Saatstärke erhöhen
Säen Sie den Hafer jetzt so stark wie möglich. Denn die Haupttriebe sind den Nebentrieben in der Ertragsleistung deutlich überlegen und das umso mehr, je später Sie säen.
- Saatstärke: circa 320 – 350 Körner pro Quadratmeter,
- Pflanzenabstand: mindestens 3,5 cm,
- Reihenabstand: 12,5 cm.
40 Keimpflanzen je Meter Drillreihe sind die Obergrenze. Bei einem Reihenabstand von 12,5 cm sind das maximal 320 Keimpflanzen pro Quadratmeter.
2. Dünger zeitgleich mit Saat einarbeiten
Arbeiten Sie Düngemittel möglichst gleichzeitig mit der Saat in den Boden ein. So können diese auch bei Frühjahrstrockenheit ihre volle Wirkung einfalten. Für Hafer kommen die folgenden Dünger in Frage:
- Ammonium,
- Schwefelsaures Ammoniak (SSA),
- Diammoniumphosphat (DAP),
- Piamon S,
- Harnstoff,
- Gülle.
Die Dünger sollten Sie am besten zusammen mit Nitrifikationshemmern einsetzen. Diese verzögern die Umwandlung von Ammonium in Nitrat. Letzteres bewirkt einen Anstieg des pH-Wertes in der Wurzelzone. Darauf reagiert der Hafer besonders empfindlich.
3. Fruchtfolge beachten
Besonders gute Erträge erreichen Sie beim Hafer, wenn Sie ihn nach Kartoffeln oder Körnerleguminosen anbauen. Der Hafer kann in einem Abstand von drei bis vier Jahre angebaut werden.
- Geeignete Vorfrüchte: Hackfrüchte, Mais, Roggen, Leguminosen
- Geeignete Nachfrüchte: Leguminosen, Winterweizen, Roggen, Hackfrüchte, Mais
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