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Getreide

Ratgeber: 5 Tipps zur Aussaat von Sommergerste

Weizenaussaat
am Mittwoch, 12.04.2017 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Die Sommergerste hat eine kurze Vegetationszeit und verträgt sich nicht mit jeder Vorfrucht. Damit der Anbau gelingt und die Kultur das Ertragspotential erreicht, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden.

Die Gerste hat eine kurze Vegetationszeit von 110 bis zu 130 Tagen und sollte so früh wie möglich gesät werden. Daher benötigt sie leicht erwärmbare Böden. Humusreiche oder mit Wirtschaftsdünger stark versorgte Böden eignen sich nicht zum Anbau. Der Grund: Solche Böden können unkontrolliert Stickstoff nachliefern. Als Vorfrüchte eignen sich zum Beispiel Sonnenblumen und Getreide.

1. Bodenansprüche der Sommergerste

  • Sommergerste stellt an den Standort mittlere Ansprüche.
  • Sie gedeiht auf Böden mit einer Ackerzahl ab 30 und bis in Höhenlagen von 600 Metern über Normalnull (N.N). 
  • Der Sommergersteanbau in Gebieten mit starkem Wassermangel in Juni bis Juli wird nicht empfohlen
  • Böden, die sehr viel Stickstoff nachliefern, eignen sich nur bedingt für den Braugerstenanbau. Sie wirken negativ auf deren Rohproteingehalt.
  • Hohe Qualitäten erzielt man auf mittleren bis guten Böden - das heißt Böden mit einer Ackerzahl von 30 bis zu 70. 
  • Die Ertragsleistung und die Brauqualität der Sommergerste ist besser wenn die Vegetationsperiode länger ist.

2. Fruchtfolge beachten

Als Vorfrüchte eignen sich keine stickstoffbindenden Pflanzen wie zum Beispiel Leguminosen. Sommergerste ist selbstverträglich, aber ihr Daueranbau kann zu Ertragsabfällen führen. Aus diesem Grund soll der Daueranbau von Sommergerste vermieden werden.

  • Geeignete Vorfrüchte: Winterweizen ohne Stickstoffspätdüngung, Sonnenblumen, Silomais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Ackergras. 
  • Ungeeignete Vorfrüchte: Klee, Kleegras, Luzerne, Erbsen, Wicken, Ackerbohnen und Körnermais.
  • Geeignete Nachfrüchte: Leguminosen, Raps, Hackfrüchte, Mais und Roggen.

3. Saattermin: So früh wie möglich

Sommergerste sollte so früh wie möglich gesät werden. Die Voraussetzung dafür ist ein ausreichend abgetrockneter Boden. Die optimale Saatzeitspanne beginnt Ende Februar und endet gegen Ende März. In Höhenlagen über 400 Meter kann man bis Anfang April aussäen. Der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (tll) zufolge, fördert eine frühe Aussaat eine lange Bestockungsphase. Um hohe Erträge mit einer rechtzeitigen Reife und guten Eiweißwerten zu erreichen ist eine frühe Saat nötig.

  • Aussaattiefe Sommergersten: 2 - 4 cm
  • Reihenabstand: 9 - 13 cm

4. Saatstärke der Sommergerste

Die optimale Saatstärke für Sommergerste liegt zwischen 280 und 400 Körnern je Quadratmeter (qm2). Als Faustregel gilt eine Saatstärke von 300 bis 330 keimfähigen Körner je qm2. Bei früher Saat können bereits 280 Körnern je qm2 ausgesät werden. Auf leichten Böden fördert eine Aussaatmenge von 280 bis 300 Körnern je qm2 die Kornausbildung und mindert die Folgen von Wassermangel. Saatstärken von mehr als 400 Körnern je qm2 steigern die Krankheitsgefahr und verschlechtern die Kornqualität.

5. Mechanische Pflege

Wer eine mechanische Pflege durchführt, kann unter Umständen auf Herbizide verzichten. Dazu gehört:

  • Nach der Saat: Walzen zur Keim- und Aufgangsförderung
  • Bei Verkrustung: Striegeln und Eggen zur Lüftung des Bodens

Die Sommergerste hat hohe Ansprüche an die Kalkversorgung. pH-Werte unter 6,5 auf Lehmböden und unter 6 auf Sandböden haben eine negative Wirkung auf Ertäge. Sollte der pH-Wert unter diesen Werten liegen, ist eine direkte Kalkung zu empfehlen.

Mit Material von LfL

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