Die richtigen Ausbringtermine für Getreidefungizide hängen von den Entwicklungsstadien ab, die für die Ertragsbildung wichtig sind.
- Schossbeginn (BBCH 30 bis 32): Hier zählt, ob die Halmbasis und der untere Blattapparat ausreichend gesund sind.
- Erscheinen des Fahnenblatts (BBCH 37 bis 39): Hier ist wichtig, den oberen Blattapparat unter Umständen zu schützen.
- Ährenschieben und Blüte (BBCH 55 bis 69): Hier ist eventuell noch eine Ährenbehandlung nötig.
Das sind offizielle Schadensschwellen für pilzliche Schaderreger im Frühjahr
Laut Offizialberatung sind diese Bekämpfungsrichtwerte für Getreidekrankheiten einzuhalten:
- Mehltau: 60% Befallshäufigkeit, das heißt von 20 ausgezählten Pflanzen sind 12 befallen. Wichtig ist, vor allem auch die unteren Blätter kontrollieren,
- Rhynchosporium: 50% Befallshäufigkeit, das heißt, jede 2. Pflanze ist befallen,
- Septoria tritici-Blattdürre: 40% Befallshäufigkeit, das heißt von 20 ausgezählten Pflanzen sind 8 befallen,
- Netzflecken: 20% Befallshäufigkeit, das heißt von 20 ausgezählten Pflanzen sind 4 befallen,
- Ramularia-Sprenkelkrankheit: 20% Befallshäufigkeit, das heißt von 20 ausgezählten Pflanzen sind 4 befallen,
- Rostkrankheiten: 20% Befallshäufigkeit, das heißt von 20 ausgezählten Pflanzen sind 4 befallen,
- HTR/DTR-Blattdürre: 10% Befallshäufigkeit, das heißt. von 20 Blättern sind 2 befallen,
- Fusarium: Bereits 1 bis 2 Maisstoppeln pro m² und ein Gewitterschauer zur Zeit der Weizenblüte reichen für eine Fusariuminfektion! Oben aufliegende Maisstoppeln erhöhen das Fusarium-Toxin-Risiko für die nachfolgenden Getreidearten enorm.
Das sind wichtige Kontrolltermine und Entwicklungsstadien des Getreides
Diese Kontrolltermine und Spritzzeitpunkte gelten für wichtige Getreidekrankheiten:
- Echter Mehltau an Weizen in BBCH 32 bis 61, an Gerste, Triticale und Roggen in BBCH 32 bis 51,
- Septoria-Blattdürre an Weizen in BBCH 32 bis 37, an Gerste, Triticale und Roggen in BBCH 39 bis 61,
- Gelbrost an Weizen und Triticale: Auftreten erster Befallsnester in BBCH 31 bis 61,
- Braunrost an Weizen, Roggen und Triticale: 30 % Befallshäufigkeit ab BBCH 37 bis 69 sowie für Zwergrost an Gerste in BBCH 37 bis 59,
- DTR-Blattdürre an Weizen: 5 bis 10 % Befallshäufigkeit in BBCH 32 bis 61,
- Netzflecken an Gerste in BBCH 37 bis 51,
- Ramularia-Sprenkelkrankheit an Gerste in BBCH 37 bis 49,
- Rhynchosporium-Blattflecken an Gerste, Roggen und Triticale in BBCH 37 bis 51.
Das sind die Schadensschwellen für tierische Schaderreger im Frühjahr
Amtliche Bekämpfungsrichtwerte gelten in Getreide auch für Blattläuse und Getreidehähnchen.
- Blattläuse als Saugschädlinge im Frühjahr Ende der Blüte: 65% besiedelten Ähren oder Fahnenblätter, von 50 Halmen sind 33 Halme oder Ähren besiedelt. So ermitteln Sie den Befall: Mehrmals am Feldrand, beginnend in Richtung Feldmitte, sind mindestens 5x10 Halme auf Besatz zu kontrollieren. Bei starkem Befall sind die Boniturabstände auf 3 Tage zu verkürzen, es ist also öfters zu zählen.
- Getreidehähnchen Ende des Schossens bis Milchreife: 20% geschädigte Blattfläche auf den obersten 3 Blättern oder 0,5 bis 1,5 Eier und Larven je Halm. So ermitteln Sie den Befall: An mindestens 5 Stellen sind jeweils 5 Halme zu kontrollieren. Dabei ist unbedingt das ganze Blatt zu betrachten.
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