Die Regenfälle der letzten Tage haben den Schneckendruck steigen lassen, vor allem auf frisch aufgelaufenen Rapsschlägen und in beernteten, noch nicht bearbeiteten Rapsstoppeln.
Besonders in den alten Rapsstängeln finden Schnecken idealen Unterschlupf, weil es dort kühl und feucht ist. In dieser Situation ist eine gute mechanische Bodenbearbeitung vor Aussaat von Winterweizen ratsam: Schnecken können nicht nur die jungen Weizenkeimlinge vernichten, sondern bereits die Körner im Boden aushöhlen. Die Saat läuft dann gar nicht erst auf.
Aufmerksamkeit ist bei starkem Schneckendruck auf Ausfallrapsflächen gefragt - erkennbar an kahlen, abgefressenen stellen in der grün aufgelaufenen Fläche.
Rückverfestigen und Rapsbestände kontrollieren
Die Schneckenbekämpfung erzielt nur nach guter Rückverfestigung und bei feinkrümeligem Saatbeet einen ausreichenden Erfolg. Bei Mulchsaatverfahren oder wenn das Stroh auf der Fläche bleibt, entsteht der perfekte Unterschlupf für Schnecken. Die kleinen Ackerschnecken nutzen dabei auch Regenwurmgänge.
Von der Keimung bis zum 4-Blatt-Stadium kann akuter Schneckenbefall bis zum Totalausfall führen und wird ohne Kontrollen oft zu spät bemerkt. Eine Schadschwelle gibt es bisher nicht. Handeln Sie bei Befall schnell und legen Sie bei anhaltendem Befall ein zweites Mal mit Schneckenkorn nach. Besonders gefährdet sind Feldränder und Böden mit hohem Tongehalt, der trotz Bearbeitung grobschollig bleibt.
Wirkstoffe gegen Schnecken im Vergleich
Metaldehyd entzieht der Schnecke Feuchtigkeit, sie trocknet aus. Metaldehyd wirkt am besten bei nicht zu nassem Wetter zwischen 10 und 18 °C. Eisen-III-Phosphat lässt bei hohen Temperaturen in der Wirkung nach. Schnecken stellen nach dert Aufnahme den Fraß ein und verkriechen sich im Boden, sterben dort ab und sind daher kaum zu finden.
Nasspressungen sind teurer als die wenig regenbeständigen Trockenpressungen. Sie sind bei wechselhafter oder regnerischer Witterung wie derzeit aber zu bevorzugen. Kontrollieren Sie auch nach einer erfolgreichen Behandlung auf jeden Fall weiter!
Mittel gegen Schnecken im Überblick
-
Sluxx HP: Eisen III-Phosphat (2,97 % Wirkstoffkonzentration), 7 kg/ha Aufwandmenge, 4 zugelassene Anwendungen, ca. >60 Körner/qm
-
Arinex: Metaldehyd (6 %), 6 kg/ha, 2 Anwendungen, ca. 40 Kö./qm
-
Patrol MetaPads G2: Metaldehyd (3 %), 3 kg/ha, 2 Anwendungen, ca. 33 Kö./qm
-
Delicia Schnecken-Linsen: Metaldehyd (3 %), 3 kg/ha, 2 Anwendungen, ca. 33 Kö./qm
-
Metarex TDS: Metaldehyd (5 %), 7 kg/ha, 2 Anwendungen, ca. 42 Kö./qm
-
Metarex Inov: Metaldehyd (4 %), 5 kg/ha, 5 Anwendungen, ca. 30 Kö./qm
-
Mollustop: Metaldehyd (3 %), 3 kg/ha, 2 Anwendungen, ca. 33 Kö./qm
(Angaben ohne Gewähr, Gebrauchsanweisung beachten!)
Erfahrungsgemäß sollten rd. 35 Kö./qm nicht unterschritten werden, sofern die Zulassung es erlaubt. Die angegebene Aufwandmenge nicht unterschreiten, weil die Lockwirkung wegen des zu großen Köderabstands reduziert ist.
Bei Metarex Inov soll die Lockwirkung lt. Hersteller ausreichen. Dieses Metaldehyd-haltige Produkt ist auch zur Mischung mit dem Weizensaatgut zu 4 kg/ha zulässig.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.