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Precision farming

Mit Sensoren: So rüsten Landwirte Mähdrescher mit Ertragserfassung auf

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am Dienstag, 28.03.2023 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Digitale Hilfen mit Sensoren versprechen, den Anbau zu optimieren. Doch nur rund ein Viertel der Mähdrescher in Deutschland verfügen über eine Ertragserfassung. Ein Nachrüstsatz bietet den Einstieg.

Mit digitalen Plattformen lassen sich viele Entscheidungen zielgerichtet treffen und die Arbeit auf dem Feld begleiten. Bestandteile sind bisher meist

  • Aussaatkarten, etwa zur teilflächengenauen Maisaussaat,
  • Ausbringkarten für Düngemittel,
  • Applikationskarten für Pflanzenschutzmittel, etwa für Herbizide und Wachstumsregler,
  • Aufzeichnung und Dokumentation der angewendeten Betriebsmittel und Erntedaten.

Digitale Lösungen werden somit wichtiger als Bausteine im Ackerbau. Wie viel Geld sie etwa für teure Betriebsmittel sparen, hängt aber immer von der Ausgangslage im Betrieb ab.

Was sind die Ziele der Ertrags- oder Ernteerfassung am Mähdrescher?

Die Ziele für die digitalen Lösungen sind, die richtigen Einsätze an passender Stelle, zum richtigen Termin und in optimaler Intensität zu erreichen, um Ertragspotenziale voll auszuschöpfen. Teilflächengenauer Pflanzenbau bringt Vorteile für Effizienz, Zeitmanagement und Nachhaltigkeit.

Nötig sind aber offene Plattformen, die sich stets erweitern lassen. Sie müssen es ermöglichen, alle Arbeiten auf dem Acker herstellerunabhängig zu erfassen und vor allem den Erfolg zu messen.

Wie weit ist die Ertrags- oder Ernteerfassung mit Sensoren verbreitet?

Bei der Digitalisierung in der Landwirtschaft ist aber etwa die Erntetechnik mit Ertragserfassung in Deutschland noch kaum verbreitet. Nur rund 20 bis 25 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe verfügen über Mähdrescher, die dazu in der Lage sind, schätzt Katharina Au von Bayer CropScience. Davon nutze nur ein Bruchteil diese Funktion.

Voraussetzung für eine betriebliche Skalierung digitaler Tools sei aber genau das Bündeln und Standardisieren von Daten. Das sei heute oft eine der relevantesten Einstiegshürden.

Wie werden Daten fürs smart farming bereitgestellt?

In digitalen Plattformen für Ackerbauern werden verschiedene Wege geboten, um Daten bereitzustellen: Sie stammen etwa aus

Was bringt ein Nachrüstset zur Ertragserfassung?

Die Installation eines Nachrüstsets zur Erntekartierung bietet diese Saison Climate FieldView von Bayer Crop Science: Das YieldKit eignet sich laut Firmenangaben auch für alte Mähdrescher, um agronomische Daten nahtlos zu übertragen. Die neuen Funktionen seien kompatibel mit

  • jeder Marke,
  • jedem Modell,
  • jedem Baujahr.

Damit lassen sich auch an älteren Dreschern neue Funktionen nutzen. Betriebe, die bisher keine Möglichkeiten der Erfolgsmessung hatten, ermöglicht das den Einstieg in die Digitalisierung.

Wie teuer ist das digitale System zur Ertragserfassung und was zählt dazu?

Das Nachrüstset von Bayer zur Ertragserfassung kostet knapp 5.000 Euro. Dazu gehören

  • Ertragssensor,
  • Feuchtigkeitsmesser,
  • Antenne,
  • Schnittstelle zwischen Maschine und Plattform (FieldView Drive),
  • iPad mit Kabinen-App.

Der Einbau dauert mindestens einen halben Tag.

Wie funktioniert die Ernte- oder Ertragserfassung?

Am Körnerelevator des Dreschers sind Ertragssensoren angebracht. Sie messen die Feuchte und den Massefluss oder Menge. So wird die Erntefläche exakt erfasst. Die Mähdrescher kartieren die gemessenen Werte live und visualisieren sie in Form einer Ertragskarte.

Bei der Ernte läuft der Körnerstrom entlang des Sensors. Die GPS-Antenne ermöglicht das genaue Kartieren. Zudem lassen sich die Daten in der Drescherkabine schon als Ertragskarte ansehen. Sie sind auch parallel zu anderen dokumentierten Einsätzen zu sehen. So zeigen sie schon bei der Ernte wichtige Zusammenhänge.

Was sind wichtige Forderungen fürs smart farming?

Digitale Systeme zum Feldmanagement sollen landwirtschaftliche Betriebe individuell dabei unterstützen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Der Fokus liegt auf

  • herstellerunabhängige zentrale Datenerfassung,
  • Einblicke in Schläge mit teilflächengenauer Ertragsanalyse und Vegetationsdaten,
  • teilflächengenaue Ausbringkarten für Aussaat und Pflege.
Mit Material von Bayer CropScience
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Mais einfach teilflächenspezifisch säen

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