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Sommergetreide 2020: Das sind die meistvermehrten Sorten

AF-Saatkasten-Hafer
am Montag, 30.12.2019 - 09:37 (Jetzt kommentieren)

Für die Sortenwahl lohnt es sich, die heißen Kandidaten der meistvermehrten Sorten anzuschauen. Über 430 Sorten sind bei Sommergetreide zugelassen. Davon werden gut 200 vermehrt. Im eigenen Betrieb kommen nur wenige Kandidaten infrage.

Vermehrt wurden 2019 insgesamt 92 Sommergersten-, 46 Sommerweizen- und 32 Hafersorten. Mehr Zahlen zu den Vermehrungsflächen bietet die Arbeitsgemeinschaft der Anerkennungsstellen für landwirtschaftliches Saat- und Pflanzgut in Deutschland.

Die Top-Sorten bei Sommergerste

Sommergerste bleibt die wichtigste Sommergetreideart. Bei den Hauptsorten wechselt die Spitze. 2019 steht RGT Planet vorn, gefolgt von Avalon. Letztere eignet sich gut zum brauen, erstere wird im benachbarten EU-Ausland gerne vermälzt.

Während RGT Planet bei der Vermehrung nach vorläufigen Zahlen nochmals um gut 200 ha zulegte, sackte Avalon um rund 240 ha ab. Beide liegen nun mit über 2.400 ha fast gleich auf und nehmen damit mehr als 48 Prozent der Gesamtvermehrung ein.

Auf Platz 3 steht aktuell Leandra mit 1.288 ha und an Rang 4 Quench mit ebenfalls mehr als 1.000 ha Vermehrungsfläche, aber knapp 196 ha weniger als im Vorjahr. Mit Accordine und Solist folgen zwei weitere Braugerstensorten, die je knapp an 480 ha reichen.

Auf Platz 7 folgt die neue Braugerste Prospect, die mit knapp 236 ha startet, gefolgt von Laureate, die um etwa 80 ha auf nun 156 ha zurückgenommen wurde. Erst dann folgen auf Platz 9 und 10 mit Eunova und Vespa die ersten Futtergersten, die auf gut 140 und 125 ha vermehrt werden.

Bei der Vermehrung nahmen 2019 alleine die ersten acht genannten Sorten einen Anteil von 85 Prozent ein. Und schon die ersten vier Sorten erreichen knapp 72 Prozent Anteil an der Gesamtvermehrung. Das zeigt, dass gerade bei Braugerste weiter ein starker Fokus auf einigen wenigen Sorten liegt.

Das sind die Favoriten bei Sommerweizen

Die Hauptsorten sind Quintus, Servus und Lennox. Während Servus im Umfang zulegte, wurde Quintus spürbar und Lennox etwas zurückgefahren. Die drei Sommerweizen eignen sich laut Züchter auch als Wechselweizen, die sich auch noch spät im Herbst säen lassen.

Bei Durum ist die Hauptsorte Duramonte. Der EU-Sorte folgt Anvergur. Sommerhartweizen wird überwiegend in Sachsen-Anhalt und Thüringen vermehrt. Gegenüber 2018 wurden hier 2019 die Flächen wieder spürbar verkleinert, und zwar um 157 ha, das sind minus 27 Prozent.

Das sind die Kandidaten bei Hafer

Hauptsorte ist wie im Vorjahr Max, der auf 1.732 ha kommt und 178 ha zulegt, gefolgt von Delfin, Apollon und Bison. Dabei machte Delfin mit einer Zunahme um knapp 273 auf knapp 652 ha einen deutlichen Sprung nach vorne. Alle vier Sorten sind Gelbhafer.

Mit Ivory folgt die erste Weißhafersorte. Zudem spielen eine Schwarzhafersorte und zwei EU-Nackthafersorten eine wachsende Rolle. Letztere geben ähnlich wie Weizen und Roggen beim Drusch die Spelzen frei.

Vermehrt wird zudem Rauhafer (Avena strigosa), auch Sandhafer genannt. Er wird beim Zwischenfruchtanbau für Biogas genutzt. Bei den Sorten steht mit 483 ha Vermehrung die Sorte Panache eindeutig vorn, gefolgt von Pratex. Diese Beiden kommen auf 602 ha von insgesamt 723 ha Vermehrungsfläche.

Das sind die Top-Sorten bei Sommertriticale und -roggen

Wichtige Sorten bei Sommertriticale sind Dublet, Somtri und - neu auf Rang 3 - Nagano. Die Vermehrung wurden nach einem leichten Plus im Vorjahr etwa in der gleichen Größenordnung wieder zurückgenommen.

Bei Sommerroggen dominiert die Sorte Arantes. Zudem spielt Ovid eine Rolle. Sommerroggen liegt dieses Jahr mit 300 ha Vermehrungsfläche mit minus 38 Prozent spürbar unter dem Vorjahr. Er erreicht damit in etwa das langjährige Niveau.

Mit Material von Thiel, Preuß, Lwk Niedersachen, Arbeitsgemeinschaft der Anerkennungsstellen für landwirtschaftliches Saat- und Pflanzgut in Deutschland

Mehr Infos und Zahlen zu den meistvermehrten Sorten bei Sommergetreide finden Sie in der gedruckten Ausgabe von agrarheute 12/2019 ab Seite 122.

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