Der Herbizideinsatz im Frühjahr sichert den Ertrag von Wintergetreide im Schnitt zu etwa 20 bis 30 Prozent ab. Damit ist dieser Pflanzenschutz hoch wirtschaftlich. Die einzelnen Behandlungen verfolgen ganz unterschiedliche Anwendungsziele. Das beginnt bei Nachbehandlungen in Wintergerste und Septemberweizen und reicht bis zu Unkraut- und/oder Ungrasbehandlungen im gesamten Winterweizen. Vorbeugend oder schon zwingend ist ein fruchtfolgeübergreifendes Herbizidmanagement einzuhalten, um herbizidresistente Unkräuter zu vermeiden oder mit ihnen umzugehen. Standardkonzepte gibt es nicht. Es gilt, die Verunkrautung des Standorts genau im Blick zu behalten.
Im dlz agrarmagazin (Ausgabe 01/2016) stellen die Autoren die Strategien vor, die mit den aktuell auf dem Markt befindlichen Wirkstoffen möglich sind. Einen kurzen Überblick der Ergebnisse lesen Sie hier:
- Einfache Verunkrautung lässt sich durch Diflufenican, Carfentrazone oder Bifenox + Sulfonylharnstoff, etwa in Artus, gut in Schach halten.
- Sulfonylharnstoffe sind ansonsten mit Bedacht einzusetzen, um ALS-Resistenzen zu vermeiden.
- Bei resistentem Ackerfuchsschwanz bleibt in Weizen nur noch Atlantis, bei Bedarf im Mix mit AHL.
- Die Strategie gegen Windhalm in Weizen baut auf Sulfonylharnstoffe, mit großem Resistenzrisiko.
Auf Leitunkräuter achten
In Fällen, in denen keine Leitungräser auftreten, vereinfacht und verbilligt sich der Herbizideinsatz deutlich. In Wintergetreide treten jedoch häufig als Leitunkräuter Vogelmiere, Klettenlabkraut, Ehrenpreis-, Taubnessel- und Kamillearten sowie Ackerstiefmütterchen auf. Für eine derartige Breitenwirkung reduziert sich die Auswahl an Solopräparaten erheblich.
Artus das dominierende Standardherbizid
Zuverlässig schafft das nur eine Kombination aus Bifenox, Carfentrazone oder Diflufenican (DFF) und leistungsfähigen Sulfonylharnstoffen. Artus ist aus diesem Grund nicht umsonst das dominierende Standardherbizid für eine breit wirksame Unkrautregulierung. Der Handelspack Alliance suPrim erfüllt diesen Leistungsanspruch ebenfalls.
Das altbewährte DFF-Kombipräparat Pixie hat ein ähnliches Profil, wenn Kamillen und Klettenlabkraut nicht in sehr hohen Besatzdichten auftreten oder zu weit entwickelt sind. Ansonsten sind diverse Tankmischungen für eine sichere Breitenwirkung möglich.
Ein Basisherbizid wie Alliance lässt sich etwa durch alternative Klettenlabkrautpartner wie Ariane C, Saracen, Starane XL oder Tomigan 200 in reduzierten Aufwandmengen unterstützen.
Ist das Unkrautspektrum neben Klettenlabkraut begrenzt, ergeben sich eine Reihe weiterer Lösungen, wie etwa Biathlon 4D, Duanti, Hoestar-Pointer Pack, Plattform S, Pointer Plus oder Refine Extra.
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