Einer deutschen Studie zufolge soll Glyphosat den Bruterfolg von Hummeln gefährden, indem diese die Temperatur im Nest schlechter aufrechterhalten, wenn das Nahrungsangebot knapp ist. Ohne die Wärme sei die Brut in Gefahr - und damit auch das Überleben des gesamten Wildbienenvolkes, so das Forscherteam im Fachblatt „Science“.
Wie wirkt Glyphosat auf Honigbienen?
In den vergangenen Jahren haben Studien wiederholt Hinweise darauf ergeben, wie Glyphosat auf Honigbienen (Apis mellifera) wirkt - etwa auf die kognitiven Fähigkeiten oder auf das Immunsystem. So schwächt Glyphosat die Darmflora von Honigbienen und macht sie so anfälliger für Infektionen. Zudem soll es das Orientierungsverhalten von Bienen stören.
Was haben die Forschenden der Universität Konstanz untersucht?
Aber wenig ist bislang über die Auswirkungen des Herbizids auf die fast 20.000 Wildbienen-Arten bekannt. Nun untersuchte das Forscherteam der Universität Konstanz Dunkle Erdhummeln (Bombus terrestris), eine der größten und häufigsten Hummelarten in Deutschland.
Die Wissenschaftler richteten ein Labor mit 15 Hummelkolonien ein, die jeweils durch ein Netz in zwei Hälften geteilt waren: Die Futterbox der einen Hälfte enthielt reines Zuckerwasser, während das Zuckerwasser der anderen Hälfte mit Glyphosat versetzt war.
Wie wirkt Glyphosat auf Dunkle Erdhummeln?
Die Forscher konnten nachweisen, dass das Totalherbizid die Darmflora der Insketen verändert und sie damit anfälliger für bestimmte Krankheitserreger macht. Das Team stellte laut Universität Konstanz zudem fest, das Dunkle Erdhummeln Probleme haben, ihr Nest gleichmäßig und ausreichend warm zu halten, wenn sie mit Glyphosat in Kontakt kommen und zugleich nur wenig Nektar und Pollen in Nähe der Nester vorhanden sind.
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