Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Getreideherbizide

Bei Sulfonylharnstoffen drohen Schäden in der Folgefrucht

Herbizideinsatz im Getreide
am Donnerstag, 02.04.2020 - 08:36 (Jetzt kommentieren)

Herbizide, die spät eingesetzt werden, können in Raps und Zwischenfrüchten Probleme machen. Wir sagen, welche betroffen sind.

Bei den noch anstehenden Herbizidanwendungen im Frühjahr sollten Sie im Blick behalten, welche Folgefrucht Sie nachbauen wollen.

Wenn Sie Sulfonylharnstoffe spät einsetzen und/oder wieder ein trockenes Frühjahr und Sommer folgen, drohen Wachstumsstörungen; vor allem bei der Zwischenfrucht und Winterraps.

Diese Sulfonylharnstoffe sind betroffen

Die Berater vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Rheinland-Pfalz in Oppenheim erklären, welche Wirkstoffe besonders betroffen sind.

 „Es gibt Unterschiede zwischen den Sulfonylharnstoffen. Am deutlichsten wird das bei Attribut, welches ausdrücklich eine solche Verbotsauflage hat.“ Vor allem Sommergerste ist von späteren Herbizidanwendungen betroffen.

Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) ergänzt: „Kein Nachbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten sollte nach der Frühjahrsanwendung von Alliance, Attribut, Ciral, Harmony SX, Lexus und Monitor erfolgen. Bei weiteren Produkten wie Activus, Ariane C, Artus, Atlantis OD/WG, Bacara forte, Dirigent SX, Zoom und anderen sind Schäden an zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich.“

Das Risiko einer Schädigung der Zwischenfrucht durch Herbizide in der Hauptfrucht sinkt, je intensiver die Bodenbearbeitung (Pflügen, tiefes Grubbern) vor der Zwischenfruchtaussaat ist. Höhere Niederschlagsmengen zwischen der Herbizidanwendung und der Zwischenfruchtaussaat wirken sich ebenfalls positiv aus.

Varianten ohne Sulfonylharnstoffe

Um das Problem zu vermeiden, stehen sulfonylharnstofffreie Herbizide zur Verfügung. Die DLR-Berater empfehlen für die Sommergerste folgende Varianten:

  • Ariane C 1,0 l/ha (+ MCPA 1,0 l/ha oder + Pixxaro 0,25 l/ha)
  • Tomigan XL 1,0-1,5 l/ha (+ MCPA 1,0-1,4 l/ha)
  • Tomigan 200  0,5-0,7 l/ha + MCPA 1,0-1,4 l/ha
  • Zypar 1,0 l/ha
  • Duplosan Super 2,5 l/ha
  • Saracen 75 ml/ha + Duplosan Super 1,5 l/ha
  • Kinvara 3,0 l/ha
  • Antarktis 1,0 l/ha (nicht mit Axial mischen!)

Das DLR weist neben der Problematik mit Sulfonylharnstoffen auch darauf hin, dass Wuchsstoffe (MCPA, Duplosan Super, Kinvara) nicht in der Nähe von Weinbergen eingesetzt werden dürfen. Das gilt vor allem zur Blütezeit.

Mit Material von DLR Oppenheim, LLH
Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe März 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...