Die Mischreihenfolge beim Befüllen der Pflanzenschutzspritze ist unbedingt zu beachten. In der Regel sind die Präparate je nach Konsistenz - von fest zu flüssig, von schwer zu leicht löslich - einzufüllen, einzige Ausnahme: Dünger.
Tipp 1: So gehen Sie bei der Reihenfolge der Präparate vor
- Wasser ungefähr bis zur Hälfte des Tankvolumens in die Pflanzenschutzspritze füllen.
- Rührwerk bei mittlerer Intensität einschalten.
- Gegebenenfalls Antischaummittel zumischen.
- Feste Dünger oder feste Mikronährstoffe hinzufügen.
- Feste Formulierungen einfüllen.
- Flüssige Wasser-basierte Formulierungen einfüllen.
- Flüssige Lösungsmittel-basierte Formulierungen zugeben.
- Restliches Wasser einfüllen.
- Formulierungshilfsstoffe, Flüssigdünger, Spurennährstoffe oder Zusätze einfüllen.
Tipp 2: Den Formulierungstyp vom Etikett berücksichtigen
- Zunächst sind feste Formulierungen, Stoffe oder Granulate zumischen. Dazu gehören feste Düngemittel, wasserlösliche Folienbeutel oder Granulate und Pulver, zum Beispiel wasserdispergierbare Granulate (WG) oder Pulver (WP), wasserlösliche Granulate (SG) oder Pulver (SP).
- Danach kommen flüssige Formulierungen, also Mittel auf Basis Wasser / feste Partikel in flüssigem Produkt, zum Beispiel Suspensionskonzentrate (SC), Kapselsuspensionen (CS) oder wasserlösliche Konzentrate (SL).
- Anschließend folgen Präparate auf Basis Öl oder Lösungsmittel / bereits gelöste Stoffe / Emulsionen, zum Beispiel Suspoemulsionen (SE), Emulsionen, Öl in Wasser (EW), Emulsionen, Wasser in Öl (EO), Emulsions- / emulgierbare Konzentrate (EC), dispergierbare Konzentrate (EC), emulgierbare Granulate (EG), dispergierbare Konzentrate (DC), ölhaltige Suspensionskonzentrate / Dispersionen in Öl (OD) oder Mikroemulsionen (ME).
- Zum Schluss sind Formulierungshilfsstoffe (FHS), Netzmittel oder Tenside zuzugeben, anschließend auch Flüssigdünger oder Spurennährstoffe.
Die Abkürzungen der einzelnen Formulierungstypen
Tipp 3: So können Sie Fehlerquellen beim Befüllen konsequent ausmerzen
- Die Mischung zunächst im kleinen Ansatz von maximal 10 l prüfen.
- Genügend Zeit einhalten zum Auflösen der Produkte.
- Das nächste Produkt erst nach Lösen des vorherigen Präparats zugeben.
- Eventuelle Probleme meistern, bevor ein weiteres Mittel zugegeben wird.
- Stets sauberes Wasser verwenden: Sand und Sediment kann Filter verstopfen.
- Tankmischungen möglichst direkt vor dem Einsatz ansetzen, Standzeiten vermeiden.
- Stets das Rührwerk einschalten, auch auf der Fahrt, um ein Absetzen zu verhindern.
- Gegebenenfalls Ausfällungen mit nichtionischen Netzmitteln und Wasser lösen.
- Vor allem bei Wieder- oder Mehrfachbefüllung auf Probleme achten.
- Spritztechnik nach dem Einsatz immer gründlich reinigen.
- Herstellerempfehlungen und –hinweise unbedingt beachten.
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