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Precision Farming

Teilflächenspezifische Beregnung: Ein Praxisbeispiel

am Mittwoch, 04.05.2016 - 16:00 (Jetzt kommentieren)

Die teilflächenspezifische Beregnung wird vor allem an Kreis- und Linearberegnungsmaschinen eingesetzt. In Brandenburg gibt es positive Ergebnisse zu der Technik.

Im agrarmanager (Ausgabe 04/2016) gibt es einen Beitrag zur aktuellen Beregnungtechnik. So können heute beispieslweise mit modernen Sensoren die Wassergaben von Beregnungsanlagen dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen angepasst werden.

Die teilflächenspezifische Beregnung wird vor allem an Kreis- und Linearberegnungsmaschinen eingesetzt. Mit diesen Maschinen werden zwischen 20 und 85 ha beregnet. Zur Wasserverteilung dienen rotierende Pralltellerdüsen, die durch Magnetventile elektrisch angesteuert werden. Dafür hat sich Variable Rate Irrigation (VRI) als Fachbegriff etabliert.

Besondere Bedeutung bekommt die variable Wassergabe, wenn mit dem Beregnungswasser auch Dünger ausgebracht wird. Das hat den Vorteil, dass keine Überfahrten mit Landmaschinen erfolgen und der Dünger häufiger, aber dafür in kleinen Gaben mit der jeweils notwendigen Wassermenge zu den Pflanzen kommt.

Projekt zur teilflächenspezifischen Beregnung

In Brandenburg läuft ein Projekt zur teilflächenspezifischen Beregnung in der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH in Zusammenarbeit mit der Beregnungsfirma HydroAir aus dem brandenburgischen Niedergörsdorf und dem Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven. Untersucht wird die teilflächenspezifische Beregnung unter Einsatz von Kreisberegnungsanlagen auf heterogenen Flächen, soft-waregestützt und mit Sensoren kontrolliert. Die verwendete Kreisberegnung hat eine Länge von 510 m und überstreicht eine Fläche von etwa 90 ha. Die maximale Wasserausbringmenge beträgt 170 m³/h.

Für die teilflächenspezifische Beregnung wurden nachgerüstet:

  • Magnetventile an jedem Regner,
  • überarbeiteter Düsensatz mit besserer Verteilung,
  • Steuerung für Ventile.

Für die Steuerung übertragen Funkmodule das Signal entlang der Anlage. Sie arbeiten untereinander als Repeater. Pro Modul können maximal fünf Düsen mit einem jeweils separaten Signal versorgt werden. Die Steuerung der Gaben erfolgt durch Geschwindigkeitsregelung der Anlage und Schalten jeder einzelnen Düse.

Ergebnisse aus dem Einsatzjahr 2015

Vom Einsatzjahr 2015 liegen die Ergebnisse vor. Unter der Anlage standen Silomais und Triticale.

  • Silomais wäre nach klassischer Entscheidung mit 125 mm beregnet worden. Teilflächenspezifisch wurden zwischen 105 und 125 mm gegeben, das Mittel betrug 115 mm.
  • Die Wasser- und Energieersparnis für 10 mm weniger Beregnung betrug 450 Euro.
  • Ähnlich bei Triticale: Einheitlich wären 141 mm gegeben worden. Die teilflächenspezifischen Gaben lagen zwischen 105 und 143 mm.
  • Die Wasser- und Energieersparnis für 17 mm weniger Beregnung betrug 750 Euro.

Das heißt, es konnten insgesamt 1.200 Euro Beregnungskosten gespart werden. In diesem Jahr sollen die Versuche mit der Ausbringung von Dünger mit dem Beregnungswasser fortgesetzt werden.

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