Für einige Gerstenstandorte kann es ähnlich wie beim Raps kritisch werden: Flächen, auf denen die Gerste im Herbst kaum aufläuft oder das erst nach größeren Regenmengen passiert, wird sich auch bei einem milden Winter kaum ausreichend entwickeln.
Wintergerste sollte bereits vor Winter bestocken. Triebe, die erst im Frühjahr angelegt werden, sind deutlich ertragsschwächer als die Herbsttriebe. So werden einige Betriebe vor dem Winter überlegen, in diese Flächen noch Weizen zu säen.
Wie viel Gerste als Durchwuchs kommt
Sicher muss davon ausgegangen werden, dass das Gerstensaatgut zumindest zum Teil noch aufläuft und dann im Weizen steht. Hierdurch könnten zu dichte Getreidebestände entstehen.
Herbizidschäden vermeiden
Ein weiteres Problem könnte ein bereits durchgeführter Herbizideinsatz darstellen. Je intensiver der Boden vor der Weizenaussaat durchmischt wird, desto geringer ist die Gefahr von Herbizidschäden im Weizen.
So sollte bei einer erneuten Saat die Kreiselegge deutlich tiefer als die Ablagetiefe des Weizensaatguts arbeiten.
Ist dies nicht möglich, etwa aufgrund abgenutzter Kreiseleggenzinken, sollten Sie vorher mit einer Scheibenegge oder Grubber auf 8 bis 10 cm gearbeitet werden, empfehlen die Berater.
Saatbett feinkrümelig herrichten
Oft ist der Grund für den mangelhaften Feldaufgang der Wintergerste ein grobes Saatbett. Durch die erneute Bodenbearbeitung sollte das Saatbett für den Weizen deutlich besser werden.
Eventuell ist es sinnvoll, größere Regenmengen abzuwarten, bevor der Weizen gesät wird. So lässt sich ein besseres Saatbett erzielen.
Letzter Notnagel Sommerung
Bleibt der Niederschlag um die Monatswende Oktober/November aus, sollte eher bis zum Frühjahr gewartet werden.
Dann besteht immer noch die Möglichkeit, Sommergetreide zu säen.
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