In der Sendung ZDFzoom "Der Wahnsinn mit dem Weizen - Die Folgen unserer Agrarpolitik" beleuchten Reporter, wie die Europäische Union in Afrika Projekte finanziert, die nicht in Gang kommen würden, weil die Bauern mit ihren heimischen Erzeugnissen keine Chance gegen den billigen europäischen Weizen hätten.
Weizenexporte torpedierten Entwicklungshilfe
Ein Viertel der deutschen Weizenexporte ging 2016 nach Afrika. Wie Reporter herausgefunden haben wollen, machen die Lieferungen einheimischen Produkten Konkurrenz und torpedieren Entwicklungshilfe. Mit den europäischen Kolonialherren kam Brot aus Weizenmehl auf den Kontinent, zum Beispiel in den Senegal. Dort waren früher Getreidesorten wie Sorghum oder Hirse vorherrschend, da diese auch in heißem Klima gedeihen.
Abhängigkeit von europäischem Weizen
Weizen in Afrika wegen des Klimas nicht gedeiht, entstanden fatale Abhängigkeiten, so ZDFzoom: Im Senegal sei der Hirsekonsum pro Kopf und Jahr von 80 Kilogramm im Jahr 1961 auf 25 Kilogramm im Jahr 2010 gesunken. In dieser Zeit hätten sich die deutschen Weizenexporte in das westafrikanische Land vervierfacht.
Was viele Senegalesen laut den Reportern ärgert: "Der Weizen aus teuren deutschen Anbauflächen kann nur deshalb so viel billiger angeboten werden, weil deutsche Bauern Subventionen aus Steuermitteln erhalten."
EU-Agrarsubventionen machten viel kaputt
Auch deutsche Experten wie Stefan Liebing vom Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft würde die Entwicklung skeptisch sehen. Subventionen in der europäischen Landwirtschaft würden viel kaputtmachen, man müsse die entstehenden Industrien in Afrika besser schützen, so Liebing.
Zu sehen ist die Sendung heute Abend um 22.45 Uhr im ZDF.
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