In wenigen Regionen waren die Infektionsbedingungen für
Septoria tritici im März und Anfang April gegeben. Septoria tritici spielte bis dato kaum eine Rolle. Auf Standorten mit häufigen Niederschlägen in den letzten Wochen kann von Septoria-Infektionen ausgegangen werden. Langanhaltende Niederschläge und Temperaturen über 15 °C begünstigen die Infektion. Bei deutlich erkennbaren Symptomen auf den unteren Blättern sollte eine PS-Maßnahme in den nächsten Tagen erfolgen, um eine starke Ausbreitung von Septoria tritici zu verhindern.
- Pilzkrankheiten am Winterweizen identifzieren (01. April)
Die Inkubationszeit (210-250 Gradtage) des Pilzes ist lang und die ersten Symptome sind oft erst nach drei bis vier Wochen erkennbar. Bei kühlen Temperaturen (< 18 °C) ist die Gefahr besonders groß. Die Wirkstoffe Prochloraz, Chlorthalonil und Boscalid haben eine gute protektive Wirkung gegen Septoria tritici. Dazu sollte ein Fungizid mit Stoppwirkung hinzu gegeben werden, z.B. das lokalsystemisch wirkende Prochloraz. Ansonsten haben u.a. Prothioconazol, Epoxiconazol, Fluquinconazol, Boscalid, Prochloraz eine schützende Wirkung des umliegenden Gewebes vor Läsionen (Stoppwirkung).
Kontaktfungizide wie das Chlorthalonil haben in frühen Entwicklungsstadien, bei hoher Blattzuwachsraten, eine eingeschränkte Wirkung. Denn sie verbleiben am Auftreffort und werden nicht verlagert bzw. systemisch verteilt. Im Enddefekt werden nur getroffene Pflanzenteile geschützt. Bei starkem Wachstum reißt der Spritzfilm und die Wirkung verschlechtert sich. Außerdem wirken Kontaktfungizide auf abgestorbenem Gewebe und das führt dazu, dass alte Blätter bzw. schwache Trieb verzögert absterben. Bereits angegangene Infektionen mit Symptomen sind nicht mehr zu stoppen, es kann nur das umliegende Gewebe geschützt werden.
- Vegetationsreport: Wo war der Winter? (26. März)
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