Am 8. August unterzeichneten Yara, die Bindewald & Gutting-Mühlengruppe und Harry-Brot einen Kooperationsvertrag zur Dekarbonisierung der Landwirtschaft. Die Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Emissionen bei der Düngerproduktion und -anwendung ordentlich zu senken.
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Europäer sind laut Umfrage sehr interessiert an den Klima-Auswirkungen ihrer Lebensmittel
Mit dem Projekt zur Dekarbonisierung der Landwirtschaft reagieren die Unternehmen auf eine Umfrage, die Yara beim Unternehmen IPSOS in Auftrag gab.
Die Umfrage ergab unter anderem, dass
- 69 % klimafreundliche Lebensmittel günstigeren vorziehen würden,
- 51 % bereit wären mehr für Lebensmittel zu bezahlen, die ohne fossile Brennstoffe produziert wurden,
- 75 % wünschte sich ebenfalls die Angabe des CO2-Fußabdrucks auf dem Etikett,
- 74 % Befragten glauben, dass Lebensmittelunternehmen ihre Emissionen während der Produktion reduzieren sollten.
Die Umfrage wurde mit 12000 Verbrauchern aus Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Irland, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Türkei, Norwegen, Schweden und Dänemark gemacht. Es wurden aus jedem Land 1000 Personen im Zeitraum von 1. bis 14. Dezember 2022.
Was ist der CO2-Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck zeigt, wie klimafreundlich ein Produkt ist. Er stellt die Summe der Treibhausgase dar, die bei dem Produktionsprozess entstehen. Kohlendioxid (CO2) wird dabei als Referenz verwendet. Wie stark sich die verschiedenen Treibhausgase auf die Klimaerwärmung auswirken, wird in CO2-Äquivalente (CO2 eq) umgerechnet.
Wasserstoff aus erneuerbaren Energien für die Düngerproduktion
Bei der Produktion eines ammoniumnitrathaltigen Düngers wird in dem Projekt Wasserstoff eingesetzt, der durch Wasserkraft hergestellt wird. In Norwegen wird der Wasserstoff für die Produktion der Stickstoffdünger bereits auf diese Art gewonnen. 15 Landwirte in Ostdeutschland setzen im Laufe des nächsten Jahres ausschließlich den neuen grünen Stickstoffdünger bei der Weizenproduktion ein.
Europa und Norwegen sind bereits Vorreiter in der Düngerproduktion
Düngemittel, die in der Europäischen Union (EU) und in Norwegen produziert werden, haben schon jetzt einen geringeren CO2-Fußabdruck als Düngemittel, die außerhalb der EU produziert werden. Dafür sorgt ein spezielles kataliytisches Verfahren, das die Treibhausgasemissionen während der Produktion verringert. Der neue Dünger von Yara soll den CO2-Fußabdruck der Produktion noch einmal um bis zu 90 % senken.
Mit Precision-Farming-Technologien Emissionen verhindern
Zusätzlich streben die Partner an, die Emissionen beim Düngereinsatz zu reduzieren. Dazu sollen unter anderem digitale Precision-Farming-Technologien zum Einsatz kommen.
Mit dem Projekt wollen die Beteiligten auf die Nachfrage nach klimafreundlichen - und entsprechend gekennzeichneten - Lebensmitteln reagieren.
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