Auf deutschen Äckern standen in diesem Jahr 96.106 ha Vermehrungs-Wintergetreide zur Saatgutproduktion. Das sind 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr – Schuld sind die Wetterkapriolen der letzten Monate.
Die Gerste kam noch mit einem blauen Auge davon. Dagegen sind die Vermehrungsflächen von Winterweizen deutlich geschrumpft – um 2,6 Prozent.
Guter Süden kann bundesweite Rückgänge nicht ausgleichen
„Zur Ernte 2018 waren bundesweit 50.939 ha Weizenvermehrungen angemeldet, 1.372 ha weniger als im Jahr zuvor“, sagt Willi Thiel von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Eric Preuß die Ergebnisse für die Arbeitsgemeinschaft der Anerkennungsstellen zusammenfasst.
Witterungsbedingt besonders betroffen: Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg.
Der Süden kam deutlich besser durch die Saison. Doch die Zuwächse besonders in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Bayern konnten die Rückgänge im Bundesschnitt nicht kompensieren.
Top-Ten: RGT Reform führt im vierten Jahr
Platz 1: RGT Reform, A: 8.234 ha
Die A-Sorte hat erneut um 1.125 ha zugelegt. Sie kommt nun auf einen Anteil von gut 16 Prozent der Weizen-Vermehrungsflächen. Das spiegelt sich auch im Marktanteil des verkauften Z-Saatguts wider. Hier erreicht die Sorte 21 Prozent.
Platz 2: Patras, A: 2.425 ha
Platz 3: Benchmark, B: 2.115 ha
Platz 4: Elixer, C: 2.031 ha
Platz 5: Julius, A: 1.736 ha
Platz 6: Tobak, B: 1.672 ha
Platz 7: Ponticus, E: 1.531 ha
Platz 8: Chiron, A: 1.474 ha
Platz 9: Apostel, A: 1.423 ha
Platz 10: Nordkap, A: 1.353 ha
Hybridsorten spielen kaum eine Rolle
Auf rund 20 ha und damit noch im ganz kleinen Maßstab werden derzeit Hybridsorten vermehrt – Tendenz steigend.
Die Zulassung von Gametoziden auch in Deutschland vor einem Jahr erleichtert die Hybridzüchtung. Die Züchter erwarten sich davon einen Schub für diese besonders robusten und ertragsstarken, aber nicht nachbaufähigen Sorten.
Mehr als die Hälfte der Vermehrungen in A-Qualität
Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine leichte Verschiebung von rund 5 Prozent zugunsten höherer Qualitäten:
E-Sorten: 10,2 Prozent (8,5 Prozent)
A-Sorten: 51,7 Prozent (2017: 48,4 Prozent)
B-Sorten: 24,5 Prozent (26,3 Prozent)
C-Sorten: 7,6 Prozent (11,3 Prozent)
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