Warme Witterung im Herbst verschärft das Problem: In den vergangenen Tagen flogen regional verstärkt Blattläuse und Zikaden in die Getreidebestände. Sie können das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) oder das Weizen- oder Gerstenverzwergungsvirus (WDV, BDV) übertragen. Die Pflanzen sind dann deutlich vergilbt, oft nesterweise.
Was nötigenfalls zu tun ist
Wichtig ist, die Bestände regelmäßig an mehreren Stellen zu kontrollieren. Das gilt besonders für Frühsaaten. Befallene Flächen lassen sich im Normalfall erst im Frühjahr nach Vegetationsbeginn identifizieren.
Ein pauschaler Einsatz von Insektiziden gegen die Läuse ist in keinem Fall ratsam. Das Präparat muss die mit Läusen befallenen Getreidepflanzen treffen. Eine Behandlung ist frühestens ab dem 2- bis 3-Blattstadium sinnvoll.
Im Herbst gelten als Bekämpfungsschwelle für die Virusüberträger bei
- Frühsaaten: 10 Prozent der Pflanzen sind befallen, auch in gefährdeten Lagen,
- Normalsaaten: 20 Prozent der Getreidepflanzen sind mit Läusen befallen.
In Mais, Zwischenfrüchten oder an Ausfallgetreide ist schon jetzt vielerorts ein hohes Viruspotenzial zu beobachten.
Welche Insektizide erlaubt sind
Gegen Blattläuse sind einige Insektizide erlaubt, hier eine Auswahl.
Der maximal zugelassene Aufwand in Getreide pro Hektar liegt beispielsweise bei 0,3 l/ha Bulldock und Biscaya, 0,2 l Mavrik Vita Evure, Orefa Delta M, Scatto und Sumicidin Alpha EC oder Pirimor Granulat bei mehr als 15 °C und bei 0,3 l/ha bei weniger als 15 °C, bei 0,05 l Cyperkill Max, 0,15 l Fury 10EW, 0,075 l Karate Zeon und Jaguar, 0,1 l Shock Down, 0,15 l Lambda WG und Hunter, 0,08 l Nexide Cooper Xerxes, 0,075 l/ha Decis forte, 0,14 l Teppeki oder bei 0,7 l/ha Danadim Progress.
Wichtig ist, jeweils sämtliche Auflagen beim Einsatz der Insektizide zu beachten, vor allem die zum Bienenschutz, zur Abdriftminderung, zum Schutz von Gewässern, Saumstrukturen und zu den maximalen Anwendungen in der Kultur beziehungsweise im Jahr.
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