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Virusmonitoring

Verzwergungsviren: So lassen Sie Befall kostenlos im Labor bestimmen

Nesterweiser Befall ist typisch für Gelbverzwergungsviren. Sie werden von Blattläusen übertragen. Zikaden, die WDV und BDV übertragen, verursachen dagegen zunächst Befall entlang der Saatreihen.
am Mittwoch, 15.02.2023 - 12:57 (Jetzt kommentieren)

BYDV, BDV und WDV wird von Blattläusen und Zikaden übertragen. Virusbefall ist jedoch leicht mit Nährstoffmangel zu verwechseln. Nur eine Laboranalyse gibt Sicherheit.

Verzwergungsviren verursachen zunehmend Schäden in Getreide. Eine Ursache dafür ist der Klimawandel mit verlängerten trockenwarmen Phasen im Herbst. Sie ermöglichen es den Überträgern – Blattläuse und Zikaden –, über einen längeren Zeitraum neu eingesäte Bestände zu infizieren.

Welche Verzwergungsviren gibt es?

Zu den Verzwergungsviren gehören:

  • Gelbverzwergungsvirus BYDV (Barley yellow dwarf virus),
  • Getreidegelbverzwergungvirus CYDV (Cereal yellow dwarf virus),
  • Weizenverzwergungsvirus WDV (Wheat dwarf virus) und
  • Gerstenverzwergungsvirus BDV (Barley dwarf virus).

Wie werden Verzwergungsviren übertragen?

Gelbverzwergungsviren, also BYDV und CYDV, werden von Blattläusen übertragen. Sie fliegen in ihrem geflügelten Stadium ein und verursachen nesterartigen Befall im gesamten Feld. Im späteren Entwicklungsstadium übertragen die ungeflügelten Blattläuse das Virus von Pflanze zu Pflanze.

Die Verzwergungsviren BDV und WDV werden hingegen von Zikaden übertragen. Sie mögen es wärmer und bewegen sich deshalb meist entlang der Saatreihen. Von dort breitet sich der Befall aus.

Es können prinzipiell alle Getreidearten befallen werden, wobei Winterweizen wegen der späteren Aussaat seltener befallen werden als Wintergerste oder Winterroggen.

Bei HETAIROS, dem Sortenführer von agrarheute, können Sie sehen, welche Gerstensorten resistent oder tolerant gegen Verzwergungsviren sind.

Wie ist Befall mit BYDV, BDV und WDV zu erkennen?

Ähnliche Symptome wie Befall mit Verzwergungsviren können sich bei Nährstoffmangel, Staunässe oder Bodenverdichtung zeigen. Nur eine Laboranalyse gibt eine sichere Erkenntnis, ob der Bestand mit Viren infiziert ist.

Der Züchter Saaten-Union bietet jetzt kostenlose Laboruntersuchungen an, um auf Nummer sicher zu gehen. Bundesweit können Landwirte Proben einsenden und so am Virusmonitoring teilnehmen.

Die Witterung der letzten Monate lässt keine eindeutige Prognose über das diesjährige Befallsrisiko zu. Aufgrund der milden Temperaturen waren Blattläuse und Zikaden zwar länger aktiv, aber der Befall von Blattläusen mit BYDV war im Herbst 2022 in der Praxis allgemein geringer, heißt es vom Züchter. Umso wichtiger sei ein genaues Monitoring.

So nehmen Sie an der kostenlosen Laboranalyse teil

Und so nehmen Sie am Virusmonitoring teil: Bei Verdacht auf Befall – also nesterweise auftretenden, verzwergten, gedrungenen Pflanzen mit gelblich verfärbten Blättern im Wintergerstenbestand – kontaktieren Sie die Saaten-Union (0511-72666-227 oder monitoring@saaten-union.de oder über den Regionalberater).

Sie erhalten dann einen Beutel für die Pflanzenproben und einen Freiumschlag für die Einsendung ans Partnerlabor. Die Auswertung informiert Sie über den Befallstyp in Ihrem Bestand.

Mit Material von Saaten-Union, LfL

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