Der Weizen leidet stark unter der Trockenheit – das zeigte sich in diesem April schon im dritten Jahr infolge. Dadurch wird der Anbau des wichtigen Brotgetreides in Deutschland durch die Wasserknappheit zunehmend schwierig.
Gemeinsame Gene
Für die Dürretoleranz spielt die Wasseraufnahme durch die Wurzeln eine wesentliche Rolle. Hier ist Roggen mit seinem hoch entwickelten Wurzelsystem dem Weizen in puncto Trockentoleranz überlegen.
Weizen und Roggen wuchsen ursprünglich in den gleichen Regionen. Dadurch es immer wieder zu natürlichen Kreuzungen zwischen den nah verwandten Arten. Zahlreiche Weizensorten tragen daher Abschnitte im Genom, die ursprünglich vom Roggen stammen und für eine bessere Wurzelausbildung verantwortlich sind. Diese Gene erhöhen die Dürretoleranz dieser Sorten.
Ohne Nachteile des Roggens
Andere aus dem Roggen übertragene Gene beeinträchtigen aber häufig diese Vorteile. Sie wirken sich beispielsweise negativ auf die Verarbeitungsqualität des Weizens aus.
Ziel des neuen Projektes TERTIUS ist, Weizen mithilfe eines verbesserten Wurzelwerks dürretoleranter zu machen, ohne unerwünschte Eigenschaften zu übernehmen. Möglich wird das Forschungsvorhaben durch die vor kurzem entschlüsselten genetischen Baupläne von Weizen und Roggen. Dadurch lassen sich die züchterisch wichtigen Eigenschaften viel präziser nutzen.
Hinter dem Projekt steht eine Forschungskooperation aus der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), dem Julius-Kühn-Institut (JKI) und den drei deutschen Pflanzenzüchtern DSV AG, Saatzucht Streng-Engelen und Secobra Saatzucht.
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