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Getreide

Weizen: Getreidehähnchen vom Rand bekämpfen

am Montag, 18.05.2015 - 12:03 (Jetzt kommentieren)

Die Getreidehähnchen fressen sich jetzt vom Rand her in die Bestände hinein. Bei frühem Befall kann es zu Halmverkürzungen beim Weizen führen. Oft reicht ein Randbehandlung aus.

Ab Anfang Mai fressen die Getreidehähnchen langgestreckte Löcher zwischen die Blattrippen, zunächst an Wintergerste, dann an Winterweizen und schließlich - vor allem das Blaue Getreidehähnchen - an Sommerweizen. Ab Anfang Juni sind laut Deutsche Saatveredelung AG die Fraßspuren der Larven zu entdecken. Die Tiere nagen die Zellschichten zwischen den Blattadern bis auf die Epidermis der Blattunterseite ab, so dass keine Löcher, sondern streifenförmige Fenster entstehen. Das Schadensausmaß ist manchmal so groß, dass das ganze Feld schon von weitem weiß wirkt. Die Schädigung durch die Larven kann bei Winterweizen bis zum Ende der Milchreife andauern. Wird Weizen bei trockener Witterung sehr früh befallen, kann eine Halmverkürzung eintreten.
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Behaarte Weizensorten sind resistenter

Die Schädlinge treten gehäuft bei Spätsaaten und Pflanzen mit Entwicklungsverzögerung auf, auch an Wintergetreide angrenzende Sommergetreidefelder sind stärker gefährdet. Starke Behaarung verleiht manchen Weizensorten eine gewisse Resistenz, da hier weniger Eier abgelegt werden und die Entwicklungsbedingungen für die Eier ungünstiger sind. Sie liegen an der Blattfläche nicht fest an und fallen deshalb leichter herunter und vertrocknen. Auch erreichen die Junglarven das Blattgewebe beim Fressen schlechter.
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Bekämpfung:

Weniger hohe Bestandesdichten und geringere, bedarfsbezogene Stickstoffdüngung vermindern zugleich das Befallsrisiko durch Getreidehähnchen. Eine chemische Bekämpfung ist nur selten nötig, dann gelten dafür folgende Schwellenwerte:
  • Hafer: 0,75 - 1,5 Eier und Larven/Fahnenblatt
  • Weizen: 0,5 - 1,0 Eier und Larven/Fahnenblatt
  • Gerste: 0,5 - 1,0 Eier und Larven/Halm
  • Roggen: 0,5 - 1,5 Eier und Larven/Halm
Da die Käfer die Felder vom Rand her besiedeln, ist oft eine Randbehandlung ausreichend.
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