Die August-Schätzung des USDA zur neuen Weizenernte 2016/17 liegt bei gut 743 Millionen (Mio.) t und ist damit fast 5 Mio. t höher als vor vier Wochen (738 Mio. t). Im Vergleich zur bisherigen Rekordernte von 735 Mio. t aus dem vorigen Wirtschaftsjahr wäre dies ein Anstieg der Produktion um rund 7 Mio. t, wie Dr. Olaf Zinke, Markexperte beim agrarmanager, berichtet.
Dabei hat das USDA die erwartete europäische Ernte sehr deutlich um rund 9 Mio. t nach unten korrigiert. Gleichzeitig ging es jedoch für Russlands neue Weizenernte um 7 Mio. t auf einen neuen Rekordwert nach oben. Auch für die Weizenernten in der Ukraine, Kasachstan, Kanada, den USA und in Australien gab es deutliche Aufwärtskorrekturen.
Per Saldo übertraf das Produktionswachstum den europäischen Produktionseinbruch jedoch deutlich, so dass die globale Erntemenge auf einen neuen Rekordwert nach oben gesetzt wurde. Gleichzeitig übersteigt die Produktion den ebenfalls rekordhohen Verbrauch sehr deutlich und die Endbestände befinden sich weiterhin auf Höchststand.
USDA schätzt Produktion deutlich größer als Verbrauch
- Der globale Verbrauch von Weizen soll mit knapp 733 Mio. t ebenfalls einen neuen Rekordwert erreichen, kann jedoch durch die 10 Mio. t größere Ernte ohne Probleme gedeckt werden.
- Der globale Verbrauch von Futterweizen soll im neuen Wirtschaftsjahr mit knapp 147 Mio. t rund 11 Mio. t größer ausfallen wie im vorigen Wirtschaftsjahr mit 136 Mio. t.
- Die Weizenbestände nehmen im neuen Wirtschaftsjahr um 11 Mio. t auf den neuen Rekordwert von 253 Mio. t zu. Im zurückliegenden Wirtschaftsjahr waren die Endbestände bereits auf den bisherigen Rekordwert von 243 Mio. t gewachsen.
- Die globale Handelsmenge geht von dem Rekordwert von 171 Mio. t im zurückliegenden Wirtschaftsjahr nur leicht auf 170 Mio. t in der neuen Saison zurück. Insgesamt wäre die Marktversorgung im kommenden Wirtschaftsjahr sehr komfortabel und das Potential der Weizenpreise nach oben bleibt begrenzt
Prognose für EU: Ernte bricht ein, weniger Exporte
Die neue Weizenernte (Weichweizen und Durum) der Europäischen Union hat das USDA im August sehr kräftig um 9,0 Mio. t nach unten korrigiert. Grund ist die scharfe Korrektur der französischen Ernte von 40,0 Mio. t auf 31,5 Mio. t. Das USDA erwartet eine europäische Gesamternte von nur noch 147,5 Mio. t und damit 9,0 Mio. t weniger als vor vier Wochen (156,5 Mio. t) und 12,5 Mio. t weniger als die Rekordernte aus dem vorigen Jahr (160,0 Mio. t).
Der europäische Export soll von 34,0 Mio. t im vorigen Wirtschaftsjahr auf 27,0 Mio. t im aktuellen Wirtschaftsjahr 2016/17 zurückgehen und damit so klein sein wie seit 5 Jahren nicht mehr. Mit dieser Ausfuhrmenge würden die Europäer nach Russland (30,0 Mio. t) und vor den USA (24,5 Mio. t), Kanada (21,0 Mio. t), und Australien (18,5 Mio. t) auf Platz 2 unter den Top-Exporteuren liegen.
Aktuelle Prognose des USDA beim Weizen in den wichtigsten Anbauregionen
Land | Prognose | Ernte Vorjahr | Exportpotential 2016/17 |
Russland | 72 Mio. t | 61 Mio. t | 30 Mio. t |
Ukraine | 27 Mio. t | 27,3 Mio. t | 14,5 Mio. t |
Kasachstan | 15 Mio. t | 13,8 Mio. t | 8 Mio. t |
USA | 63,2 Mio. t | 55,8 Mio. t | 25,5 Mio.t |
Kanada | 30 Mio. t | 27,6 Mio. t | 21 Mio. t |
Australien | 26,5 Mio. t | 24,5 Mio. t | 18,5 Mio.t |
Den gesamten ausführlichen Text und weitere Analysen zu den internationalen Märkten finden Sie beim agrarmanager.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.