Im September 2016 hatten die Weizen-Notierungen das letzte Mal unter der 160-Euro-Marke gelegen. Seit der letzten Preisspitze Ende Juni sind die europäischen Weizenpreise jetzt um etwa 23 Euro bzw. 13 Prozent (%) gefallen.
Allein im August beträgt der Preisabschlag am Terminmarkt rund 10 Euro.
- Die Ursachen für den drastischen Preisrutsch dürften zum einen in der heftigen Preiskorrektur in den USA zu suchen sein, wo die Weizenpreise (Chicago-Weizen) trotz einer sehr kleinen US-Ernte seit Mitte Juni um etwa 18 % gefallen sind und damit noch stärker als in Europa.
- Zum anderen drückt der sehr starke Euro auf die europäischen Weizenpreise, denn die massive Aufwertung verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt und drosselt die für den europäischen Binnenmarkt dringend notwendigen Exporte.
Weizenmarkt: USDA-Report drückt Preise
Das USDA hatte den Preisdruck mit seinem jüngsten Report noch verschärft, denn zum einen wurden die globalen Weizenbestände auf eine neue Rekordmarke nach oben korrigiert. Zum anderen haben die USDA-Analysten die neue russische Weizenernte auf den neuen Rekordwert von 77,5 Mio. t nach oben gesetzt und auch für die Ukraine korrigierten die Analysten die Produktion deutlich auf 26,5 Mio. t nach oben.
Auch diese deutlich größere Ernte am Schwarzen Meer hat natürlich Folgen für die Preise und die Wettbewerbssituation an den Exportmärkten. Die ebenfalls erfolgte Abwärtskorrektur der neuen US-Ernte von 47,9 Mio. t auf 47,3 Mio. t verfehlte hingegen die Markterwartungen deutlich.
Mehr dazu unter: Preissturz nach USDA-Report.
Matif-Weizenpreise unter 160 Euro
Die neue Weizenernte (September 2017) beendete den Handel am Freitag bei 160,50 Euro/t und damit 1 Euro niedriger als am Vortag. Im vorigen Jahr wurde der Weizen zum gleichen Termin mit 166,0 Euro notiert und damit knapp 6 Euro höher.
Am Montag landeten die Weizennotierungen an der Matif wie folgt:
Termin | Schlusskurs (Euro/t) | Veränderung zum Freitag (Euro/t) |
September 2017 | 159,00 | -1,50 |
Dezember 2017 | 163,50 | -2,00 |
März 2018 | 167,75 | -2,00 |
Mai 2018 | 171,25 | -1,75 |
Weizen: Kassapreise rutschen weiter abwärts
An den deutschen Exporthäfen folgen die Weizenpreise den Terminmarktkursen nach unten.
- Am Montag (14.08.) notierte man den Brotweizen mit 12 % Protein am Exporthafen Hamburg mit 163 Euro/t. Mitte der vorigen Woche hatte man den Brotweizen in Hamburg mit 169 Euro gehandelt und damit 6 Euro teurer als zuletzt.
- Für A-Weizen mit 13 % Protein wurden am Exporthafen Hamburg am Montag 168 Euro/t geboten und damit 8 Euro weniger als Mitte der vorigen Woche (174 Euro).
- Für E-Weizen mit 14 % Protein lagen die Angebotspreise am Montag etwa bei 185 Euro/t. Mitte der vorigen Woche wurden für E-Weizen 191 Euro geboten und damit 6 Euro mehr als jetzt.
- Die Notierungen für Futterweizen lagen am Montag bei 159 Euro und damit 6 Euro niedriger als in der vorigen Woche. Außerdem war der Futterweizen 4 Euro billiger als Brotweizen.
Ausführliche Informationen zu den Preisentwicklungen auf den Getreidemärkten erhalten Sie im Marktbereich des agrarmanager.
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