Bei der Unkrautbekämpfung gilt es, im Vorfeld alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten des Pflanzenbaus zu nutzen. So lässt sich ein echter, integrierter Pflanzenschutz erreichen, mit dem man Pflanzenschutzmittel einspart und die Wirksamkeit der Herbizide einhält.
Eine Herbstbehandlung ist meist notwendig
Pflanzenschutzberater Gerd Münkel vom Rhein-Neckar-Kreis empfiehlt, im Wintergetreide auf jeden Fall eine Herbstbehandlung einzuplanen. „Bei der engen Leistungsdichte der Präparate ist die Mittelwahl weniger entscheidend als der Anwendungstermin und die Anwendungsbedingungen.“
Für die meisten Flächen in seinem Beratungsgebiet empfiehlt Münkel in Wintergerste und Winterweizen im frühen Nachauflauf 0,6 l/ha Herold SC (bzw. eigene Mischungen aus diesen Wirkstoffen) oder das Cadou Pro Pack (0,5+1,5 l/ha) für ausreichende Wirkungsergebnisse.
Bei Ackerfuchsschwanz Boxer zugeben
„Auf bekannten Problemstandorten mit Ackerfuchsschwanz ist der Zusatz von Prosulfocarb (Boxer) ratsam, in der Wintergerste dann bitte im Vorauflauf.“
Kann witterungsbedingt erst zu einem späteren Zeitpunkt behandelt werden, muss bei der Wintergerste mit 0,9 l/ha Axial und beim Weizen mit 1,2 l/ha Traxos (oder 0,9 l/ha Axial) zugemischt werden.
Mit später Herbstbehandlung nachlegen
Hat sich der Erfolg bei der Gräserbehandlung nicht eingestellt, empfiehlt der Berater, eher im Spätherbst mit einer Nikolausspritzung als im Frühjahr nachzubehandeln.
Achtung: Sämtliche Auflagen der Gebrauchsanweisungen der einzelnen Produkte müssen zwingend beachtet werden, selbst wenn sie die gleichen Wirkstoffe beinhalten wie Vergleichspräparate. Nach aktuellem Stand endet die Zulassung von Herold SC und Prosulfocarb (Boxer) am 31.10.2021.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.