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Pflanzenbau-Ratgeber

Winterweizen: Das spricht für eine N-Spätgabe

am Dienstag, 10.05.2016 - 10:45 (Jetzt kommentieren)

Für die Ertrags- und Qualitätsbildung von Winterweizen ist eine ausreichende N-Versorgung zum Ährenschieben und in der Kornfüllung von großer Bedeutung. Das ist bei der 3. N-Gabe zu beachten.

Um die geforderten Qualitätsparameter im Weizenanbau, insbesondere den Rohproteingehalt, sicher zu erreichen, ist meist eine gezielte N-Spätgabe erforderlich. "Zu beachten ist dabei, dass von spät appliziertem Stickstoff zumeist weniger als die Hälfte tatsächlich von den Pflanzen aufgenommen und mit den geernteten Körnern abgefahren wird", erklärt Dr. Michael Grunert von der LfULG Sachsen im Pflanzenbau-Ratgeber. Der größere Teil verbleibt demnach auf dem Feld, erhöht die N-Bilanz und die Menge verlagerungsgefährdeten Stickstoffs nach der Ernte.

Der genauen Bemessung der Höhe der Qualitätsgabe kommt daher große Bedeutung zu. Der Zeitpunkt der 3. N-Gabe sollte sich vorrangig nach der aktuellen N-Pflanzenversorgung richten.

N-Spätgabe: Der richtige Zeitpunkt

Grundsätzlich sind

  • Bestände mit hohem N-Düngebedarf sowie
  • Standorte mit regelmäßiger Vorsommertrockenheit und schneller Abreife

zuerst zu düngen (Ende Schossen bis Beginn Ährenschieben). Bei geringerem N-Bedarf und ausreichender Wasserversorgung sind N-Gaben bis spätestens zum Beginn der Blüte möglich.

Allgemein wirken nach Angaben von Dr. Grunert frühe N-Gaben (Ende Schossen bis Beginn Ährenschieben) stärker ertragserhöhend, späte (Blüte) dagegen verbessern hauptsächlich den Rohproteingehalt. Durch mehrmaliges Überprüfen des Ernährungszustandes kann der optimale Zeitpunkt bestimmt werden.

Höhe der Spätgabe schlagspezifisch festlegen

Die Höhe von Spätgaben sollte unbedingt schlagspezifisch in Abhängigkeit von der realen Ertragserwartung und dem aktuellen N-Ernährungszustand kalkuliert werden. Zur Erfassung des N-Versorgungszustandes seien unter anderem

  • der Nitrat-Schnelltest,
  • der N-Tester oder auch
  • Sensortechnik

geeignet. Mit dieser Anpassung werden insbesondere zu hohe N-Gaben verhindert. In jedem Fall ist auf die richtige Kalibrierung zu achten. Für die Wirksamkeit der dritten N-Gabe spielt die Bodenfeuchte eine erhebliche Rolle.

Bedingungen vor Ort berücksichtigen

Auf Grund der guten Wachstumsbedingungen und des meist ausreichenden Wasserangebotes dürfte der bisher applizierte Stickstoff gut aufgenommen worden sein, führt der LfULG-Experte weiter aus. Hier sollten jedoch die konkreten Bedingungen berücksichtigt werden. Des Weiteren sei zu beachten, dass nur gesunde und standfeste Bestände den verabreichten Stickstoff gut in Ertrag und Qualität umsetzen können.

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