Wo jetzt Problemunkräuter in Getreidebeständen massiv auftreten, ist ein aufmerksamer Blick gefragt. Andreas Lohrer, Berater am Landwirtschaftsamt Tübingen empfiehlt, Flächen mit Disteln, Winden, Quecken und Ackerfuchsschwanz jetzt schon für eine Behandlung nach der Ernte vorzumerken.
Wenn es nach der Ernte trocken ist, mechanisch eingreifen
„Bei Wurzelunkräutern lassen sich mit mehreren mechanischen Bearbeitungsgängen unter trockenen Bedingungen gute Erfolge erzielen“, sagt der Pflanzenschutzexperte aus Baden-Württemberg.
Soll eine chemische Maßnahme mit glyphosathaltigen Mitteln erfolgen, muss möglichst viel Blattmasse bei der Ernte erhalten bleiben. Nur so sind die Voraussetzungen für eine Behandlung auf der Stoppel ausreichend gut.
Sikkation nur in absoluten Ausnahmefällen
Berater Lohrer erinnert daran, dass eine generelle Anwendung von Glyphosatmitteln vor der Ernte nicht zulässig ist. „Diese Mittel dürfen nur auf Teilflächen, ausgenommen Saat- oder Braugetreide, angewendet werden, wenn aufgrund von Zwiewuchs oder extremem Unkrautbesatz eine Beerntung nicht möglich ist.“
Wichtig: Ein höherer Belüftungs- oder Trocknungsaufwand wegen nicht vollständig abgereifter Ähren ist kein Grund für eine Sikkation!
Andreas Lohrer: „Diese Maßnahmen haben mit zum schlechten Ruf von Glyphosat in der Bevölkerung beigetragen und werden sehr kritisch gesehen.“ Führen Sie solche Behandlungen nur in Notfällen und nach Rücksprache mit der für Sie zuständigen Offizialberatung durch.
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