Buchweizen ist genügsam. Die Pflanze stellt nur wenig Ansprüche im Anbau und gilt als klimafest. Die Blüten des Buchweizens liefern viel Nektar für Insekten. Auf dem Teller punktet das gesunde Pseudogetreide mit vielen Nährstoffen und Proteinen. Obendrein ist es glutenfrei, ein Vorteil bei der Krankheit Zöliakie, einer Unverträglichkeit für das Klebereiweiß Gluten, weshalb es auch immer mehr Rezepte für Buchweizen gibt.
Jetzt wird die Züchtungsforschung an Buchweizen mit 1,28 Mio. Euro gefördert. Ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstütztes Projekt fördert den heimischen Anbau von Buchweizen.
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Was die Züchtungsförderung für Buchweizen bringt
Das Forschungsvorhaben lautet offiziell: „Prüfung von Zuchtmaterial und Sortenentwicklung beim Gewöhnlichen Buchweizen (Fagopyrum esculentum Moench) unter Einsatz genomweiter Diversitäts- und Assoziationsanalysen (FagoBreed)“. Aufgebaut werden soll ein gezieltes Buchweizen-Zuchtprogramm.
Das ist ein wichtiger Baustein, um überhaupt eine nachhaltigen Wertschöpfungskette für diese Kultur aufzubauen. Bei uns steht sie bisher höchstens als Zwischenfrucht oder als Untersaat, nicht aber als Hauptfrucht auf dem Acker.
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So soll die Züchtung von Buchweizen ablaufen
Nötig sind leistungsstarke Sortenkandidaten. Dafür untersucht das Projekt die genetische Diversität in einem Testsortiment. So werden molekulare Marker für die weitere Züchtung bereitgestellt.
Aus einem umfangreichen Sortiment aus genetischen Ressourcen, vorhandenen Buchweizen-Sorten und entsprechendem Zuchtmaterial sollen wichtige agronomische und ernährungsphysiologische Merkmale (z.B. glutenfrei und proteinreich) identifiziert werden. Zudem sollen neue Methoden etabliert werden, um die Eigenschaften von Buchweizen überhaupt erst bestimmen zu können.
Buchweizen anbauen: Wer an dem Züchtungsprojekt beteiligt ist

Das Fördergeld für das Projekt zum Buchweizen-Anbau stammt aus Mitteln der Ackerbaustrategie des BMEL. Träger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit dem Programm zur Innovationsförderung. Die Koordination liegt beim Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Weitere Verbundpartner sind
- die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim,
- die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich,
- das Julius-Kühn-Institut,
- die Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co KG,
- die Saatzucht Steinach GmbH & Co KG.
Warum Buchweizen als klimafeste Kultur ein Tausendsassa ist
„Genetische Vielfalt und angepasste Sorten sind wichtige Schlüssel für eine zukunftsfeste Landwirtschaft“, sagt Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL. Im Tausendsassa Buchweizen steckt viel Potenzial - er wird als gesunde, proteinreiche und glutenfreie Pflanze regelrecht gehypt.
Nick: "Dass wir mit der Züchtung von Buchweizen dieses Potenzial für den heimischen Anbau heben, das macht gleich mehrfach Sinn: mit Blick auf die nötige Anpassung an veränderte Klimabedingungen, eine starke Artenvielfalt, gesunde Ernährung und den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten."
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